Die CSU hat bei der Bundestagswahl dramatisch an Stimmen verloren. Sie kommt nach der ersten Hochrechnung nur noch auf 38,5 Prozent der Stimmen. Bei der Bundestagswahl 2013 kam die CSU noch auf 49,3 Prozent der Zweitstimmen. Offenbar gingen die Verluste vor allem zugunsten der AfD, die in Bayern zwar schlechter als im Bund abschnitt, aber trotzdem auf 12,2 Prozent kommt. Das sind mehr als acht Prozentpunkte mehr als 2013. Einen dramatischen Absturz hat der BR-Prognose zufolge die SPD erlebt, die nur noch auf 15,1 Prozent im Freistaat kommen soll, noch mal fast fünf Prozentpunkte weniger als 2013.
Schon vor der Wahl hatte Parteichef Horst Seehofer die Sorge geäußert, dass Wähler am rechten Rand zur AfD abwandern könnten. Die AfD macht der CSU schon länger zu schaffen, im Wahlkampf legte sie von Umfrage zu Umfrage zu und dürfte wohl vor allem Wähler gewonnen haben, die nicht damit einverstanden waren, dass CSU-Parteichef Seehofer vom harten Konfrontationskurs gegenüber Kanzlerin Merkel in der Flüchtlingspolitik abgerückt war. Seehofers politisches Schicksal war am frühen Sonntagabend völlig unklar.