Bundesparteitag in Braunschweig:Bystron kandidiert für AfD-Vorstand

Ex-Landeschef will Bayern im Führungsgremium vertreten

Der frühere AfD-Landeschef Petr Bystron will als Beisitzer für den Bundesvorstand seiner Partei kandidieren. Er wolle "das Erscheinungsbild" der AfD verbessern, sie sei eine "zutiefst bürgerliche Partei", die aber "ein fürchterliches Image hat". Auch sieht der Bundestagsabgeordnete Defizite beim Abruf der Gelder aus der staatlichen Parteienfinanzierung. Bystron stand in seiner Zeit als Landesvorsitzender 2015 bis 2017 im Mittelpunkt von Kontroversen, zum Beispiel äußerte er Sympathien für die vom Verfassungsschutz beobachtete "Identitäre Bewegung"; unter seiner Ägide wuchs die Bayern-AfD aber deutlich und erreichte bei der Bundestagswahl ein stärkeres Ergebnis als später bei der Landtagswahl. 2017 scheiterte er mit einer Kandidatur als Vize-Bundesparteichef.

Die AfD wählt auf ihrem zweitägigen Parteitag in Braunschweig am Wochenende Spitze und Vorstand. Derzeit hat die Bayern-AfD im Führungsgremium einen Vertreter, den Bundestagstagsabgeordneten Stephan Protschka aus Niederbayern. Er war kürzlich in eine Affäre um einen Gedenkstein auf einem Friedhof in Polen verwickelt. Der Stein war zunächst von der NPD-Jugend mitgestiftet worden. Die Inschrift werten Historiker zudem als revisionistisch, der Staatsschutz prüft die Causa. Protschka hatte mitgeteilt, die Jungnationalisten seien ohne sein Wissen anfangs dabei gewesen; auch sei mit ihm eine andere Inschrift vereinbart gewesen. Er will, wie es in Parteikreisen heißt, erneut in den Vorstand - offenbar wollen aber die beiden Bayern nicht gegeneinander antreten. In der Bayern-AfD ist auch von einem möglichen dritten Kandidaten die Rede. Als einer der mitgliederstärksten Landesverbände könne man durchaus zwei Leute im derzeit 13-köpfigen Vorstand stellen.

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