Deggendorf:Aschermittwoch der Umweltschützer

Naturschutzverbände wollen weiter gegen Atomkraft kämpfen, "bis das letzte AKW für immer abgeschaltet ist".

Der Bund Naturschutz in Bayern (BN), der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) und der Fischereiverband Niederbayern haben bei ihrem gemeinsamen umweltpolitischen Aschermittwoch ihre Ziele im Bereich Umwelt- und Naturschutz erläutert. Nach drei Jahren Pause aufgrund von Corona und dem Krieg in der Ukraine konnte die Veranstaltung wieder vor Ort im Deggendorfer Kolpingsaal stattfinden, teilte der BN mit.

Der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner betonte laut Mitteilung, dass der Verband den Kampf gegen Atomkraftwerke fortsetzen werde, "bis auch das letzte AKW für immer abgeschaltet ist". Man habe unter großem Protest die politische Entscheidung für den Streckbetrieb der drei noch laufenden Atomkraftwerke in Deutschland bis zum 15. April hinnehmen müssen. Nun ruft der BN für diesen Tag zu einer Großdemonstration in München auf.

Ein Arbeitsschwerpunkt sei in diesem Jahr auch die Landtagswahl. Der BN werde sich die Wahlprogramme der Parteien "sehr genau anschauen und die Kandidatinnen und Kandidaten auf den umweltpolitischen Prüfstand stellen". Beim LBV wolle man sich gegen ein um sich greifendes "Naturschutz-Bashing" stark machen. Krieg und Krisen gäben einigen Politikerinnen und Politikern in ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem Arten- und Naturschutz Aufwind, sagte Christian Stierstorfer vom LBV Niederbayern. Nutzungsfreie Rückzugsorte für die Natur würden pauschal in Frage gestellt, seltene Arten seien die Sündenböcke für die jahrzehntelang verschlafene Energiewende. "Daher ist es nun umso wichtiger, Erfolge, insbesondere nach dem Volksbegehren Artenvielfalt in Bayern, weiterzuentwickeln und nicht aufs Spiel zu setzen."

Niederbayerns Fischerpräsident Michael Kreiner stuft die heimischen Binnengewässer als hochgradig gefährdete Zentren der Artenvielfalt ein: "Durch die Folgen des Klimawandels werden diese wertvollen Ökosysteme noch stärker unter Druck geraten." Die Politik müsse sich dafür einsetzen, Gewässer klimafit zu machen. Den Neubau von Kraftwerken an bisher unverbauten Gewässern wie der Salzach lehnte er ab.

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