Nach der Cover-Version eines Songs des österreichischen Sängers Rainhard Fendrich drohen der singenden Bürgermeisterin aus dem niederbayerischen Kollnburg keine rechtlichen Konsequenzen des Musikverlages. "Das Video ist aus dem Netz genommen worden. Bleibt es dabei, werden wir keine weiteren Schritte unternehmen", sagte Harald Karl vom Gedur-Musikverlag in Wien.
Die Bürgermeisterin von Kollnburg, Josefa Schmid (FDP), hatte den Fendrich-Song "Weus'd a Herz hast wia a Bergwerk" neu aufgenommen und auf der Video-Plattform Youtube veröffentlicht. Schmid habe bei einem Telefonat mit dem Musikverlag am Montag ihre Motivation für die Cover-Version erläutert, sagte Karl. Dabei habe sie versichert, dass sie damit keinerlei politische Ambitionen verfolgt habe.
Der Verlag hatte betont, dass mit den Liedern von Rainhard Fendrich keine politische Werbung gemacht werden solle und die niederbayerische Version aus dem Netz entfernt. Die Bürgermeisterin hatte die Version als "reine Liebeserklärung an meine Heimat" bezeichnet. Vor der Veröffentlichung hatte sie weder mit dem Management Fendrichs noch mit dem Musikverlag Kontakt aufgenommen.
"Ich hoffe, das Ganze nimmt eine gute Wendung, weil ich das Lied schon gerne wieder ins Netz stellen möchte", sagte sie. Daraus wird nun aber nichts, will die Bürgermeister keine rechtlichen Konsequenzen in Kauf nehmen.
Die 2012 von der CSU zur FDP übergetretene Politikerin will im September in den bayerischen Landtag einziehen. Schmid singt seit ihrer Kindheit und spielt nach eigenen Angaben zehn Instrumente - von Gitarre über Harfe bis Zither. Bereits 2009 veröffentlichte sie den "Kollnburg-Song" über ihren Heimatort im Landkreis Regen. Seit 2008 ist sie Bürgermeisterin der knapp 3000 Einwohner zählenden Gemeinde.