Bürgermeister in Niederbayern:Schwarz-grüner Grenzgänger

Thomas Müller ist CSU-Politiker und Bürgermeister in Bayerisch Eisenstein. 2011 will er den Rathaussessel in Zwiesel erobern. Für die Grünen.

Neues Amt, neue Partei: Der CSU-Bürgermeister von Bayerisch Eisenstein in Niederbayern, Thomas Müller, will den Rathaussessel in der Nachbarstadt Zwiesel erobern - und zwar für die Grünen. Der 38-Jährige plant einem Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) zufolge eine Kandidatur bei der Bürgermeisterwahl im Januar 2011.

Grüne bereiten sich auf die Macht vor

Grüne bereiten sich auf die Macht vor - dieses Bild entstand auf dem Parteitag der baden-württembergischen Grünen. Auch in Bayern befindet sich die Partei im Aufwind. 2011 will der CSU-Politiker Thomas Müller eine kleine Revolution in Niederbayern starten.

(Foto: dpa)

Zwiesel im Landkreis Regen ist mit etwa 10.000 Einwohnern fast zehn Mal so groß wie die 15 Kilometer entfernte Gemeinde Bayerisch Eisenstein an der tschechischen Grenze. Müller, der bislang auch CSU-Ortsvorsitzender in seiner Heimatgemeinde war, war 2002 als damals jüngster Bürgermeister des Landkreises in sein Amt gewählt worden. Neben seinem Ehrenamt als Bürgermeister arbeitet Müller als Geschäftsführer bei der Bund-Naturschutz-Service-GmbH.

Die Idee, sich als Grünen-Kandidat für das Bürgermeisteramt in Zwiesel zu bewerben, sei von Zwiesler Bürgern an Müller herangetragen worden, heißt es in dem BR-Bericht. Die Neuwahl in Zwiesel sei notwendig, weil der bisherige Rathauschef, Robert Zettner (CSU), sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlege.

Müller müsse bei der Wahl mit Gegenkandidaten von SPD und CSU rechnen. Ob der CSU-Politiker nun auch die Partei wechseln wird, steht dem Bericht zufolge noch nicht fest: "Ich werde darüber zuerst den CSU-Ortsverband informieren und dann die Öffentlichkeit", sagte er.

Die Nachricht fällt in eine Zeit des Aufwinds für die Grünen: Angesichts der Debatten um längere Atomlaufzeiten und das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 erreichen die Grünen derzeit in Umfragen einen Rekordwert nach dem anderen.

In Bayern würden die Partei mehr als 20 Prozent der Befragten wählen - damit sind die Grünen im Freistaat auf dem Weg zur stimmenstärksten Partei hinter der CSU. Auch bei ihrem Parteitag im Oktober im Würzburger Kongresszentrum machten die Grünen deutlich: Sie wollen raus aus der Opposition.

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