Brief an Söder:Forscher fordern "zukunftsfestes Bayern"

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Zahlreiche renommierte Forscher und Wissenschaftler fordern Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) und Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) in einem Appell auf, eine "Initiative für ein zukunftsfestes Bayern" zu starten. "Die Corona-Krise hält uns seit Monaten in Atem", heißt es in einem Brief des Präsidenten der Akademie Ländlicher Raum, Professor Manfred Miosga, und des Ehrenpräsidenten der Akademie, Professor Holger Magel, im Namen des Bündnisses an Söder. "Sie darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir vor noch größeren Herausforderungen stehen." Als Beispiele nennen die beiden Professoren die Klimakrise, das Artensterben und den Flächenschutz. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordere "tief greifende Maßnahmen" und ein ebenso beherztes Handeln von Politik und Gesellschaft wie in der Corona-Krise.

Zentrale Forderung der Forscher und Wissenschaftler ist ein "runder Tisch für eine transformative Entwicklung des Landes" nach dem Vorbild des runden Tischers zur Artenvielfalt. Ministerpräsident Söder hatte ihn 2019 nach dem erfolgreichen "Volksbegehren Artenvielfalt - Rettet die Bienen" eingerichtet und zahlreiche Verbände und Organisationen aus Umweltschutz, Land- und Forstwirtschaft sowie Vertreter der Kommunen an ihn berufen. Die Ergebnisse der Beratungen wurden in das neue Naturschutzgesetz des Freistaats übernommen, das der Landtag im Sommer 2019 verabschiedet hat. An dem neuen runden Tisch sollen den beiden Akademiepräsidenten zufolge nach dem gleichen Muster Strategien gegen die Klimakrise, den Flächenfraß und andere "drohende existenzielle Krisen" erarbeitet werden. Als Antwort auf die Corona-Krise dürften Politik und Gesellschaft nicht "die Rückkehr zur vorherigen Normalität" anstreben, sie müssten vielmehr auf einen "zukunftsfähigen Wandel" setzen und "nicht-nachhaltige Muster der Vergangenheit überwinden". Zugleich bieten Miosga und Magel die Mitarbeit der Wissenschaftler und Forscher in so einem Gremium an. Den Appell haben zahlreiche Akademien und Forschungseinrichtungen, Planungsorganisationen, kirchliche Gruppierungen, Ingenieur- und Architektenkammern, einschlägige Berufsverbände und Umweltverbände unterzeichnet.

© SZ vom 29.06.2020 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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