Brief an Seehofer:Ärger wegen Facebook-Post

SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen wirft der Integrationsbeauftragten Kerstin Schreyer (CSU) vor, mit einem Post auf ihrer privaten Facebook-Seite ein "psychisches Klima" zu schaffen, das Straftaten rechtfertige. Deshalb hat sich Kohnen mit zwei Parteikollegen an Ministerpräsident Horst Seehofer gewandt und ihn um eine Stellungnahme gebeten. Hintergrund ist die Veröffentlichung einer Zeichnung durch Schreyer. Diese zeigt, wie ein bulliger Mann einem zweiten mit der Faust das Gesicht an einer Wand zermalmt. Dazu steht geschrieben: "Packst du mein Kind an . . . Hast du morgen Pflegestufe fünf!" Gefunden hatte Schreyer die Zeichnung auf der Seite "Gebt Pädophilen keine Chance", auf der in zahlreichen Kommentaren die Todesstrafe für Pädophile gefordert und offen zur Gewalt aufgerufen wird. Schreyer hatte der SZ nach ihrem Post gesagt, sie wolle dies nicht als Gewaltaufruf verstanden wissen, sondern sich vielmehr um "das Kindeswohl" einsetzen. Dies sieht die SPD anders und kritisiert Schreyer scharf. Die Integrationsbeauftragte, schreibt Kohnen, habe sich mit ihrem Cartoon nicht gegen Gewalt an Kindern ausgesprochen, "sondern es wird mit dem Cartoon Gewalt als Lynch- und Selbstjustiz dargestellt und beworben".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: