Fastnacht in Franken:Die Narren kehren auf den Bildschirm zurück

Lesezeit: 2 Min.

Gedränge vor der Pandemie: Blick in den Saal während der Fernseh-Prunksitzung "Fastnacht in Franken" im Februar 2020. (Foto: Nicolas Armer/dpa)

Erstmals steht nach zwei Jahren Corona-Pandemie die TV-Prunksitzung "Fastnacht in Franken" aus Veitshöchheim wieder als Live-Übertragung auf dem Programm des Bayerischen Fernsehens.

Mit mehreren TV-Sendungen begleitet das BR-Fernsehen auch dieses Jahr wieder die Fränkische Fastnacht. Los geht es an diesem Freitag, 13. Januar, mit der "Närrischen Weinprobe", am 10. Februar steht dann erstmals nach zwei Jahren Corona-Pandemie die TV-Prunksitzung "Fastnacht in Franken" aus Veitshöchheim wieder als Live-Übertragung auf dem Programm, teilte der Bayerische Rundfunk (BR) am Dienstag mit.

Neben der Rückkehr zu Altbewährtem aus Vor-Pandemie-Zeiten gibt es auch etliche Neuerungen und Veränderungen, so bekommt beispielsweise die Jugendsendung einen neuen Namen. BR-Redakteur Rüdiger Baumann erläuterte, in der ersten Corona-Ausgabe von "Fastnacht in Franken" im Frühjahr 2021 sei faktisch gar kein Publikum zugelassen gewesen, 2022 habe man aus Sicherheitsgründen die Sendung zwei Tage zuvor aufgezeichnet, mit abgespeckter Zuschauerzahl.

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Neben "Mainz bleibt Mainz" - ausgestrahlt im Ersten - ist "Fastnacht in Franken" die einzige Live-TV-Prunksitzung im deutschen Fernsehen. Dieses Jahr planen der Fastnacht-Verband Franken als Veranstalter der Prunksitzung und der BR mit je 600 Zuschauern für die Generalprobe und die Live-Sendung aus den Veitshöchheimer Mainfrankensälen.

Beim BR geht man davon aus, dass zur "Fastnacht in Franken" auch wieder zahlreiche Politikerinnen und Politiker nach Veitshöchheim bei Würzburg kommen werden. "2023 haben wir Landtagswahl", erläuterte BR-Redakteur Baumann: "Wir gehen davon aus, dass sich kaum ein Politiker die Chance entgehen lässt, in einem Kostüm in den Wahlkampf einzusteigen." Traditionell kommen führende bayerische Landespolitiker originell verkleidet nach Unterfranken - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schlug dort in den vergangenen Jahren beispielsweise als Shrek, als Punker oder auch als sein Amtsvorvorgänger Edmund Stoiber auf.

Für die "Närrische Weinprobe" ist man in den Beamtenfasskeller umgezogen

Neu ist bei der "Närrischen Weinprobe", die erst am vergangenen Wochenende in der Würzburger Residenz aufgezeichnet wurde, die Location: Statt im eher beengten Stückfasskeller sei man für die inzwischen 20. Ausgabe in den sogenannten Beamtenfass- oder Deputatskeller umgezogen, sagte BR-Redakteur Baumann. Komödiant Martin Rassau von der Comödie Fürth sprach als beteiligter Künstler von einer tollen Atmosphäre am neuen Ort im Weinkeller des Staatlichen Hofkellers. BR-Redaktionsleiter Norbert Küber sagte, man habe die "Cosy-Keller-Atmosphäre" durch eine ausgeklügelte Lichtinstallation mit modernem Ambiente verknüpft.

Runderneuert wurde auch die Jugend-Fastnachtssendung des BR. Aus "Wehe, wenn sie losgelassen" wird nun "Fastnacht in Franken - jung und närrisch". Ausgestrahlt wird die Sendung am 19. Februar. Konzeptionell neu ist, dass die Nachwuchskünstler von erfahrenen Fastnachtsakteuren wie Kabarettist Michel Müller oder auch Bauchredner Sebastian Rauch begleitet und gecoacht werden. Das Quartett der Fastnachts-TV-Sendungen komplettiert die Sendung "Franken Helau" aus Amorbach am 27. Januar, sagte Baumann. Im Odenwald würden "die Grenzen im Dreiländereck von Bayern, Baden-Württemberg und Hessen" künstlerisch überschritten.

Die TV-Prunksitzung "Fastnacht in Franken" (FiF) flimmerte im BR-Fernsehen zum ersten Mal im Jahr 1987 über die Bildschirme - einmalig aus dem oberfränkischen Lichtenfels, seither wird sie aus Veitshöchheim übertragen. 1991 fiel "FiF" wegen des Zweiten Golfkriegs aus. Die TV-Prunksitzung wird vom Fränkischen Fastnacht-Verband und vom BR verantwortet. 2021 sahen rund 2,81 Millionen Menschen bundesweit zu, der Marktanteil in Bayern lag bei 37,9 Prozent. Die Sendung ist seit Jahren die erfolgreichste aller dritten TV-Programme.

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