Rodelsport:Bobbahn soll Unwettern trotzen

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Aufwendige Aufräumarbeiten: Auch ein Jahr nach dem Unwetter mussten Arbeiter mit schwerem Gerät noch Tonnen von Steinen und Schutt aus der Bahn schaffen. (Foto: Kilian Pfeiffer/dpa)

Der Landkreis Berchtesgadener Land will erst nach einer genauen Simulation weiterer Gefahren über einen Wiederaufbau des zerstörten Eiskanals am Königssee entscheiden.

Ein Computermodell soll es am Ende zeigen: Mit welchen Maßnahmen kann die im vergangenen Juli bei einem Unwetter zu einem großen Teil zerstörte Bobbahn in Schönau am Königssee vor neuerlichen Hangrutschen geschützt werden? Der Landkreis Berchtesgadener Land als Eigentümer der Anlage will sich nun auf die Suche nach einem Generalplaner für den Wiederaufbau der ältesten Kunsteisbahn der Welt machen. Weil EU-weit ausgeschrieben wird, kann sich das Verfahren laut dem Wasserwirtschaftsamt Traunstein aber hinziehen.

Bis alles vermessen, inspiziert, per Simulation berechnet und mit einer Kostenschätzung versehen ist, werden demnach weitere Monate ins Land ziehen. Ob und gegebenenfalls wie die berühmte Bahn neu aufgebaut wird, soll erst danach entschieden werden. "Wir brauchen eine ganzheitliche Betrachtung des Umfelds", sagt Christian Schieder, der beim Wasserwirtschaftsamt das Sachgebiet Wildbäche leitet. Mit eigenen Wertungen zu dem vor Ort inzwischen zum Politikum gewordenen Großprojekt hält sich Schieder zurück. Die fachlichen Erhebungen lägen in der Hand des Generalplaners. Es gebe grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, um sich gegen Gefahren abzusichern, die jeder Wildbach mit sich bringe.

Alle Daten und Erhebungen vor Ort sollen in ein computergestütztes Modell einfließen, das mehrere Szenarien berechnet. Am Ende wird sich der Landkreis für eine Vorzugsvariante entscheiden, die dann auch öffentlich vorgestellt werden soll. Eigenes Geld will der Landkreis laut einem früheren Beschluss des Kreistags für den Wiederaufbau der Kunsteisbahn nicht ausgeben. Der Freistaat hat dafür bisher 53,5 Millionen Euro aus dem Aufbauhilfefonds nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr zugesagt.

Durch das Unwetter 2021 seien rund 3000 Kubikmeter Material vom Berg gekommen, schätzt Schieder. Die Flussmeisterstelle Piding hat mittlerweile das Flussbett saniert und Geröll entfernt. Der deutsche Bob- und Schlittenverband möchte noch dieses Jahr auf dem heil gebliebenen unteren Bereich der Bahn Trainings abhalten. Im Januar hatte es dort bereits einen Probebetrieb gegeben.

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