NaturschutzKönigssee: BN zieht Klage gegen Abwasserleitung zurück

Die neue Abwasserleitung wurde von schwimmenden Plattformen aus im Königssee versenkt.
Die neue Abwasserleitung wurde von schwimmenden Plattformen aus im Königssee versenkt. (Foto: Kilian Pfeiffer/dpa)

Naturschützer dürfen prüfen, ob die Auflagen aus der Genehmigung dieses Mal eingehalten werden.

Nach einer außergerichtlichen Einigung mit Vertretern der Gemeinde Schönau und mehrerer Behörden hat der Bund Naturschutz im Berchtesgadener Land seine Klage gegen eine neue Abwasserleitung durch den Königssee zurückgezogen. Im Gegenzug dürfen sich die Naturschützer davon überzeugen, dass an der Leitung tatsächlich Messstellen sowohl an der Wallfahrtskirche St. Bartholomä als auch am Seeufer in Schönau verbaut sind und so die Durchflussmengen verglichen werden können.

Gleiches hätte laut dem damaligen Genehmigungsbescheid schon bei der alten Leitung aus dem Jahr 1989 geschehen müssen. Diese hatte tatsächlich aber nur eine Messstelle, weshalb ein Leck womöglich über längere Zeit hinweg unentdeckt blieb. Aufgefallen ist es erst bei einer Druckprüfung im vergangenen Jahr. Wie lange kleinere Mengen Abwassers vom Ziel Tausender Ausflügler in den See gelangt sein könnten, ließ sich nicht mehr nachvollziehen; eine tatsächliche Belastung war nie gemessen worden. Der BN hatte keine grundsätzlichen Einwände gegen die neue Leitung, sah sich aber seiner Mitwirkungsrechte als anerkannter Naturschutzverband beraubt, auch weil die Genehmigung vom Landratsamt mitten in der Nacht auf einen Samstag erteilt und die Leitung unmittelbar danach im See versenkt worden war.

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