Prozessauftakt:Geheimes Neonazi-Netzwerk mit Vereinssatzung

Prozessauftakt: Unter anderem mit Rechtsrock wollten die Angeklagten neue Anhänger gewinnen und Geld verdienen.

Unter anderem mit Rechtsrock wollten die Angeklagten neue Anhänger gewinnen und Geld verdienen.

(Foto: Sachelle Babbar /Zuma/imago)

Zehn mutmaßlichen Rechtsextremisten, fünf von ihnen aus Bayern, wird vorgeworfen, die verbotene Gruppierung "Blood and Honour" weitergeführt zu haben. Doch das Umfeld ist offenbar erheblich größer.

Von Martin Bernstein

Die Mails, die im Juli 2019 zwei Münchner Moscheegemeinden erreichten, waren eine eindeutige Drohung. "Trotz Verbot sind wir nicht tot", stand in den Textnachrichten. Unterzeichnet waren sie mit "Blood and Honour". Das seit dem Jahr 2000 in Deutschland verbotene Neonazi-Netzwerk kündigte darin Bombenanschläge an. Oder waren es Nachahmer, Trittbrettfahrer, Wichtigtuer? Mit ihrer Signatur trafen sie jedenfalls ins Schwarze. Denn wenn es stimmt, was die Generalstaatsanwaltschaft München herausgefunden hat, existierte die aufgelöste Neonazi-Bande in Bayern weiter. Trotz Verbots. Zehn mutmaßliche Rechtsextremisten, fünf von ihnen aus Bayern, müssen sich deshalb von Montag an vor dem Landgericht München verantworten.

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