Interview-Tipps:Wer fragt, gewinnt

Lesezeit: 2 Min.

Die Schülerredaktion von "Wortwechsel" der FOS/BOS Erding gewinnt den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb in der Kategorie Berufliche Schulen. (Foto: Stephan Rumpf)

Für ihre Schülerzeitung befragten die Nachwuchsjournalistinnen von „Wortwechsel“ Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf. Über Nervosität vor dem Gespräch, gute Vorbereitung und Tipps für ein gutes Interview.

Von Pia Maier

Zunächst lässt sich sagen, dass wir in den Stunden vor dem Interview mit Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) ziemlich nervös waren. Wir konnten weder die Situation an sich, noch die Interviewstimmung einschätzen, fühlten uns jedoch durch unsere konkreten und auch tiefgehenden Fragen gut vorbereitet. Sobald das Interview begonnen hatte, war aber sehr schnell klar, dass sich Ulrike Scharf stark darum bemüht, eine lockere „Mädelsrunde“ zu gestalten – passend zum Anlass des Interviews, dem Girls Day.

Nachdem wir zunächst nur unsere Fragen abgearbeitet haben, kamen mit der Zeit und den Antworten auf unsere Fragen immer mehr Themen zur Sprache, die uns persönlich sehr interessierten und somit dazu angeregt haben, an diesen Stellen nachzuhaken.

Vor allem, als es um Tipps ging, die uns Ulrike Scharf als jungen Frauen für unsere Karriere an die Hand gegeben wollte oder um die Stolpersteine, welche ihr immer wieder in den Weg gelegt wurden aufgrund ihres Geschlechts, konnten wir genauere Fragen und Reaktionen nicht zurückhalten, was aber das Gespräch nur belebt und so für einen tiefgehenden Austausch gesorgt hat.

Trotz der anfänglichen Nervosität konnten wir durch das sympathische Verhalten von Sozialministerin Ulrike Scharf, die nach Jahrzehnten in der Politik Profi ist, mit vielen neuen Informationen und einem gestärkten Selbstbewusstsein aus dem Interview herausgehen.

Das sind unsere Tipps für ein gutes Interview:

1. Vorbereitung

  • Informiere dich über die Person, mit der du das Interview führen wirst.
  • Welche Position hat die interviewte Person?
  • Wie sieht ihr beruflicher Werdegang aus?
  • Welche Einstellungen vertritt sie?
  • Welche aktuellen Themen beschäftigen sie momentan?

2. Sorgfalt

  • Decke verschiedene Themenbereiche ab (Familie, Arbeit, Vergangenheit, Zukunft).
  • Lass eine andere Person (z.B. ein anderes Mitglied der Redaktion oder eine Betreuungslehrkraft) deine Fragen durchlesen – sie könnte neue Ideen oder Perspektiven einbringen.

3. Aktualität

  • Nutze die Informationen, die du bei der Recherche gesammelt hast.
  • Aktuelle Bezüge machen das Interview für die Leserinnen und Leser interessanter.

4. Testlauf

  • Übe das Interview mit Freunden oder Familie, das schafft Sicherheit.

5. Technik

  • Kläre vorab, ob es in Ordnung ist, das Gespräch aufzuzeichnen.
  • Mit einer Aufnahme kannst du dich voll auf das Gespräch konzentrieren, ohne alles mitschreiben zu müssen.
  • Teste die Technik vor dem Gespräch.

6. Zuhören

  • Arbeite nicht nur deine Fragen ab – gehe auch auf das ein, was gesagt wird.
  • So entsteht ein flüssiges Gespräch statt eines starren Frage-Antwort-Ablaufs.
  • Flexibilität ist wichtig und lässt sich gut üben (siehe Tipp 4).

7. Auftreten

  • Achte auf deine Körpersprache, Mimik und Höflichkeit.
  • Ein sicheres Auftreten sorgt nicht nur für eine angenehme Atmosphäre, sondern fördert auch den Gesprächsfluss.
  • Bedanke dich am Ende des Gesprächs.
  • Zeige deine Wertschätzung dafür, dass die interviewte Person sich die Zeit genommen hat.

 Mehr zum Blattmacher-Wettbewerb lesen Sie hier.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Gestaltung des Titelbildes
:Geheimrezept für ein catchy Cover

Der erste Eindruck zählt auch bei Schülerzeitungen, aber was braucht es für ein gutes, einladendes Titelbild? Die „Blickkontakt“-Redaktion, bekannt für ihre starken Titel, gibt Tipps.

Von Vivienne Kiermeier, Klara Hirzel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: