Süddeutsche Zeitung

Bischof Mixa attackiert die Grünen:"Kulturkampf gegen die Kirche"

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In die Diskussion um das Kruzifix-Votum der Grünen hat sich nun Bischof Mixa eingeschaltet und stuft die Partei als "Gefahr für den religiösen Frieden" ein.

Der Augsburger Bischof Walter Mixa bezeichnet Teile der Grünen als "eine Gefahr für die religiöse Toleranz und den religiösen Frieden in unserem Land". Die Forderung der bayerischen Grünen nach einem Verbot aller religiösen Symbole in den Schulen des Freistaates sei ein "dreister Versuch, einen demonstrativen Atheismus als gesellschaftliche Norm und politisches Leitbild zu installieren", beklagte Mixa am Samstag in Augsburg.

Der entsprechende Passus im Wahlprogramm der Grünen kennzeichne einen "Kulturkampf, der gegen die Kirche, die christlich abendländische Tradition und die Überzeugung der überwiegenden Mehrheit der Menschen in Bayern gerichtet ist".

Die Spitze der bayerischen Grünen hatten allerdings inzwischen versucht, die Forderung zu relativieren. "Wir müssen selbstkritisch anerkennen, dass der Umgang mit dem Thema von uns nicht mit der nötigen Sensibilität und Sorgfalt erfolgt ist", teilten die Landesvorsitzenden Sepp Daxenberger und Theresa Schopper gemeinsam mit den Fraktionschefs Margarete Bause und Sepp Dürr am Donnerstag mit.

"Es war nicht die Intention der Antragsteller, ein Verbot von Kreuzen in den Klassenzimmern einzufordern", betonte die Parteispitze. Die Grünen setzten sich für die Gleichbehandlung aller Religionen ein: "Nicht ein Kulturkampf, sondern der offene Dialog steht auf der Tagesordnung."

Bischof Mixa hingegen zweifelt an der Glaubwürdigkeit dieser Aussagen. Die Grünen verfolgten eine "durchschaubare Doppelstrategie", sagte Mixa: "Teile der Grünen verletzen die religiösen Gefühle von Christen und äußern sich in provokanter Weise gegen die Kirche, um am nächsten Tag beschwichtigend zu erklären, dass alles nicht so schlimm gemeint sei."

Mixa forderte den Spitzenkandidaten Daxenberger auf, sich klar von dem Beschluss des Parteitags zu distanzieren. Der Bischof deutete an, dass sonst aus seiner Sicht die Grünen für Christen nicht mehr wählbar seien.

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