Landwirtschaft:Unterstützung für Ost- und Gemüsebauern

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Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln steigt wieder an. Die Branchen und die Biobauern blicken zuversichtlich in die Zukunft. (Foto: Inga Kjer/dpa)

Experten beraten bei Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung und bei Ausbau des Betriebs.

Mehr Bio-Äpfel und mehr Bio-Salat aus Bayern: Ein neues Kompetenzzentrum Ökogartenbau soll Obst- und Gemüsebauern beim Anbau von Bio-Produkten unterstützen. Die Expertinnen und Experten beraten bayerische Betriebe bei der Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung, helfen aber auch Bio-Bauern, die ihren Betrieb ausbauen wollen.

Zugleich gibt es eigene Forschungsprojekte, wie ein Sprecher der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) mitteilte. Dabei sollen die Versuche direkt auf den Anbauflächen von Gärtnerinnen und Gärtnern durchgeführt werden. Dadurch könne möglichst praxisnah gearbeitet werden. Erkenntnisse würden dann in Seminaren und Kursen an andere Öko-Bauern weitergegeben. Eines der ersten Vorhaben befasst sich mit einem Sortenvergleich bei Speisekarotten: "Die Möhre ist die am meisten angebaute Gemüsekultur im biologischen Anbau in Deutschland und wird gerne von Umstellungsbetrieben angefragt", sagte LWG-Expertin Hildegard Cäsar.

Eine Herausforderung für den biologischen Anbau von Obst und Gemüse ist etwa die Schädlingsbekämpfung - es dürfen schließlich keine chemischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Man fördere stattdessen Nützlinge oder schütze die Kulturen mit Netzen oder Vliesen, erläuterte Cäsar. Störende andere Pflanzen in den Beeten und Feldern müssten "mechanisch reguliert" werden - also mit Hacktechnik oder sogar mit der Hand entfernt werden. Die Expertin hat beobachtet, dass gerade bei jüngeren Gemüse- und Obstbauern ein großes Interesse am ökologischen Anbau bestehe. Die Nachfrage nach biologisch produzierten Lebensmitteln steige weiter.

Das Kompetenzzentrum sitzt in Bamberg und gehört zum Gemüsebau-Versuchsbetrieb der LWG. Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Derzeit sind es nach LWG-Angaben etwas mehr als zwölf Prozent. Um im Bereich Obst- und Gemüseanbau das 30-Prozent-Ziel zu erreichen, müssten noch mehr als 3300 Hektar Anbaufläche umgestellt werden.

Nach einer Umfrage im Auftrag des Bundesernährungsministeriums kauften im vergangenen Jahr 38 Prozent der Befragten häufig oder ausschließlich Bio-Lebensmittel - nach 37 Prozent bei der Umfrage im Vorjahr. Dass sie künftig häufig Öko-Produkte kaufen wollen, gaben 41 Prozent an - ausschließlich planen es laut dem "Öko-Barometer" demnach sechs Prozent.

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