Süddeutsche Zeitung

Bildung:Endlich A 13 für alle

Angehende Lehrer sollen künftig fast alle das gleiche Einstiegsgehalt bekommen, aber damit ist es nicht getan. Um den Lehrermangel abzufedern, muss sich Grundsätzliches ändern.

Von Anna Günther

Es wird teuer, und die Staatsregierung will es sich leisten - oder muss, um der Lage an den Schulen Herr zu werden. Bayerns Lehrer sollen künftig fast das gleiche Einstiegsgehalt bekommen. A 13 für alle hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der CSU-Fraktionsklausur im Herbst überraschend angekündigt. Derzeit verdienen angehende Grund- und Mittelschullehrer noch etwa 664 Euro weniger als ihre Kollegen an Realschulen und Gymnasien.

Im gleichen Geld sieht Söder einen Hebel gegen Lehrermangel, Stundenausfälle und das Gemecker der Eltern vor der Landtagswahl. Grund-, Mittel- und Förderschulen sind besonders vom Personalmangel betroffen. Gerade für die Mittelschule müsse etwas getan werden, argumentierte Söder, Imagepflege. Kultusminister Michael Piazolo geht es um gleiche Wertschätzung für alle.

Lange hatte sich die CSU gegen A 13 für alle gesperrt. Die Freien Wähler und Piazolo waren dafür, konnten sich aber nicht durchsetzen. Nun hat Söder Bildung zur Chefsache gemacht und mischt sich massiv in Piazolos Job ein. Aber die FW haben einen Sieg davongetragen: Anders als von Söder angekündigt, sollen erste höhere Gehälter schon im Juni 2023 ausgezahlt werden und nicht erst nach der Landtagswahl. Zehn Millionen Euro sind im Haushalt 2023 eingeplant. 17 Millionen pro Jahr sollen es werden. Reichen wird das nicht: Kaum verkündet, ging die Neiddebatte los zwischen Lehrern anderer Schularten und anderen Beamtengruppen.

Um das Problem Lehrermangel zu lösen, muss sich mehr tun: Der Job muss attraktiver werden, an Entlastung durch Verwaltungskräfte ist gedacht. Und Söder kündigte eine große Lehrerbildungsreform an. Flexiblere Ausbildung für flexiblen Einsatz der Lehrer, eine Expertenkommission ohne Denkverbote.

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