Bildung:Schulen fehlen moderne Geräte

Realschullehrer wollen digitales Lernen schneller umsetzen

Die Digitalisierung ist das Zukunftsthema für bayerische Schulen. Die meisten Jugendlichen sind mit Apps, Smartphones und Tablet-Computern aufgewachsen, aber an vielen Schulen werden diese Medien nach wie vor nicht eingesetzt. Der Realschullehrerverband möchte nun einen realistischen Blick auf dieses Thema werfen: Was muss passieren, um digitales Lernen schneller überall umzusetzen? Bei einer Konferenz zu Digitalisierung und Medienbildung soll klar werden, woran die Umsetzung hapert. Denn zwar ruft das Kultusministerium ständig neue Pilotprojekte zum Unterricht mit digitalen Medien aus. Und der Ausbau digitaler Bildung ist auch im neuen Bildungspaket aufgeführt, das neben dem neunjährigen Gymnasium auch alle anderen Schulen für die Zukunft rüsten soll. Aber in der Fläche geht es nur langsam voran. An vielen Schulen scheitert digitales Lernen nicht am Engagement der Lehrer, sondern an alten Geräten, fehlenden Konzepten oder langsamen Internetverbindungen.

Vorträge und Workshops zu Methoden wie "Bring your own Device", bei dem Kinder ihre Smartphones sinnvoll im Unterricht einsetzen, sind am Mittwoch nur ein Teil der Konferenz in München. Um Digitalisierung und Medienbildung voranzubringen, sind laut Realschulverbandschef Jürgen Böhm zuallererst moderne Geräte und Netzwerke nötig. Fast so wichtig aber sei der Ausbau technischer Unterstützungssysteme, etwa für Datenaustausch, technische Betreuung oder rechtliche Beratung. Damit findige Lehrer Zeit haben, Konzepte zu entwickeln, die auch weniger online-affine Kollegen einsetzen können, bräuchten diese Pädagogen mehr Freiräume und zusätzliche Stunden. Durch Fortbildungen und Vernetzung sollten mehr Schulen ihre Ideen austauschen.

An Böhms Realschule in Arnstorf ist Lernen mit digitalen Medien seit Jahren üblich. Diese Methoden ersetzten aber keine Pädagogen, denn "Digitalisierung ist nur ein Mittel zur Umsetzung von Bildung, aber kein Allheilmittel", sagt Böhm. Lehrer werden in der Zukunft eher noch wichtiger, denn sie müssten den Schülern beibringen, sorgsam mit der Informationsflut neuer Medien umzugehen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: