Bildung - München:Realschullehrer-Verband: Klare Regeln für Unterricht

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Eine Schultafel steht in einem Klassenzimmer in einer Schule. Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild (Foto: dpa)

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München (dpa) - Nach dem Ende der Weihnachtsferien müssen nach Ansicht des Deutschen Realschullehrerverbands klare Regeln zu Wechsel- und Distanzunterricht abhängig von den Corona-Infektionszahlen gelten. "Präsenzunterricht bis 50, Wechselunterricht ab 50 und Fernunterricht ab 100 würden wir als Richtwert ins Feld schlagen", sagte der Vorsitzende des Deutschen und des Bayerischen Realschullehrerverbands, Jürgen Böhm, der Deutschen Presse-Agentur.

Auch über einen Wert von 150 Neuerkrankungen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen könne man noch diskutieren. "Aber es müssen jetzt klare Ansagen gemacht werden, wie wir in den nächsten Wochen und Monaten handeln", betonte Böhm. Es mache keinen Sinn, die Schüler nach den Ferien wieder dicht gedrängt in Bussen durch die Gegend zu fahren, so lange die Ansteckungsraten so hoch seien.

Auch der bildungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Thomas Sattelberger, forderte die am Montag beratenden Kultusminister auf, endlich tätig zu werden. Sie sollten gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut "transparente Inzidenz-Richtwerte vorlegen für die Durchführung von Präsenz-, Wechsel- oder reinem Distanzunterricht", verlangte er am Sonntag. "Über den singulären 7-Tage-Inzidenz-Richtwert von 50 Neuinfektionen hinaus braucht Deutschland ein bundesweit einheitliches, transparentes Richtwerte-Spektrum, das Schulen regional angepasstes Agieren erlaubt und Eltern, Lehrern und Schülern Sicherheit verschafft, dass nicht willkürlich gehandelt wird."

Böhm beklagte: "In einigen Bundesländern will man immer noch nicht verstehen, dass es auch an den Schulen ein Infektionsgeschehen gibt und sich Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte dort anstecken." Und: "Diese Tatsache wird mit einer Ignoranz und Arroganz unterschätzt, dass einem fast die Worte fehlen."

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