Schulgeschichte in Bayern:Der Herr Lehrer, ein Bettelmann oder Raufbold

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Das Buch „Wanderlehrer und Winkelschulen“ liefert Einblicke in die Schulen vergangener Jahrhunderte. Da ging es meist beengt zu, manchmal wild – und eigentlich wurden die Kinder ohnehin als Arbeitskräfte gebraucht. (Foto: Archiv Ohetaler-Verlag)

Vor der Einführung staatlicher Volksschulen gab es in Bayern einen Wildwuchs von schulähnlichen Einrichtungen. Wie eine neue Untersuchung zeigt, verlief der Unterricht oft unter entsetzlichen Bedingungen. Manche Eltern haben trotzdem davon profitiert.

Von Hans Kratzer

Häufig wird darüber geklagt, dass der Zustand vieler Schulen in Deutschland besorgniserregend sei. Die Dächer seien undicht, die Wände rissig, die Toiletten versaut, viele Schüler der deutschen Sprache kaum mächtig und die Lehrer überfordert. So deprimierend das alles klingen mag – die Situation an den Schulen war auch früher selten zufriedenstellend. Noch in den 1970er Jahren gab es an bayerischen Gymnasien Klassen mit fast 50 Schülern. In der dritten Klasse, die der spätere Schriftsteller Franz Kafka um das Jahr 1890 herum in Prag besuchte, hockten gar mehr als hundert Schüler, was bei dem sensiblen Buben Angst und Verunsicherung auslöste, wie er selber kundtat.

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