Häufig wird darüber geklagt, dass der Zustand vieler Schulen in Deutschland besorgniserregend sei. Die Dächer seien undicht, die Wände rissig, die Toiletten versaut, viele Schüler der deutschen Sprache kaum mächtig und die Lehrer überfordert. So deprimierend das alles klingen mag – die Situation an den Schulen war auch früher selten zufriedenstellend. Noch in den 1970er Jahren gab es an bayerischen Gymnasien Klassen mit fast 50 Schülern. In der dritten Klasse, die der spätere Schriftsteller Franz Kafka um das Jahr 1890 herum in Prag besuchte, hockten gar mehr als hundert Schüler, was bei dem sensiblen Buben Angst und Verunsicherung auslöste, wie er selber kundtat.
Schulgeschichte in Bayern:Der Herr Lehrer, ein Bettelmann oder Raufbold
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Vor der Einführung staatlicher Volksschulen gab es in Bayern einen Wildwuchs von schulähnlichen Einrichtungen. Wie eine neue Untersuchung zeigt, verlief der Unterricht oft unter entsetzlichen Bedingungen. Manche Eltern haben trotzdem davon profitiert.
Von Hans Kratzer

100. Geburtstag von Benno Hubensteiner:Wie ein 25-jähriger Student ein bayerisches Jahrhundertwerk schrieb
Unter widrigsten Umständen verfasste Benno Hubensteiner als Student eines der prägendsten Bücher, das im Freistaat je erschienen ist. In der Nachkriegs-Tristesse konnte der junge Wissenschaftler nicht ahnen, dass ihm mit der „Bayerischen Geschichte“ ein Klassiker gelingen würde.
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