Bildung:10 000 neue Hortplätze

Staatsregierung will Ganztag an Grundschulen ausbauen

Mit 10 000 neuen Hortplätzen will Bayern den Ganztag an Grundschulen ausbauen. Das Kabinett beschloss am Dienstag diesen in der Regierungserklärung angekündigten Plan von Ministerpräsident Markus Söder. Außerdem soll das Kombimodell künftig an 50 Schulen umgesetzt werden, dabei arbeiten Jugendhilfe und Schulen zusammen. Mit dem strukturierten Wechsel von Lernen und Sport oder Spiel im gebundenen Ganztagsunterricht haben beide Maßnahmen wenig zu tun. Söder bleibt bei der CSU-Linie: "Jeder kann entscheiden, welchen Weg er wählt. Betreuung soll den Eltern entgegenkommen."

Mit den Hortplätzen will Bayern sich auf den im Koalitionsvertrag mit CDU und SPD vereinbarten Rechtsanspruch für Ganztagsbetreuung an Grundschulen vorbereiten, der von 2025 an gelten soll. Zwar stehe das Bundes-Budget für den Ausbau noch nicht fest, aber die Kommunen könnten bereits mit den Planungen beginnen, sagte Sozialministerin Kerstin Schreyer. Die Kassen sind gefüllt, das eröffnet Spielräume und räumt Konflikte vor der Landtagswahl ab: mehr Schulsozialarbeit und Jugendhilfe, mehr Digitalisierung und Lehrerstellen. 4300 neue Lehrer und davon 850 zusätzlich, verkündete Schulminister Bernd Sibler erst kürzlich. Dazu sollen Initiativen für mehr Dialekt, Sport und Werte in der Schule kommen. Noch nie sei ein Schulbeginn so unaufgeregt gelaufen, findet Söder. "Glänzende Erstarbeit, man merkt, dass er Lehrer ist." Das darf auch als Spitze gegen Ludwig Spaenle verstanden werden, der zehn Jahre Schulminister war. Die Grünen kritisieren, dass die Kommunen die angekündigten Ideen umsetzen müssen, das Budget werde aber erst nach der Wahl vom neuen Landtag beschlossen. Simone Strohmayr (SPD) forderte zudem ein tragfähiges Ganztagskonzept für die weiterführenden Schulen.

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