Bildstrecke:Die Bauernopfer der CSU

Die Liste der Minister und Gefolgsleute, die CSU-Chef Stoiber fallen ließ, zum Teil auch, um sein Amt zu retten, ist länger als man denkt. Seine Nachfolger Beckstein und Huber machen bei der Bayern LB da weiter, wo Stoiber aufgehört hat. Eine Galerie der Geschassten.

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Mathilde Berghofer-Weichner, Foto: Bildarchiv des Bayerischen Landtags; Fotograf Beatrice Vohler

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Stoibers erstes Opfer war die resolute Justizministerin Mathilde Berghofer-Weichner. Als Stoiber 1993 ins Amt kam, schickte er Berghofer-Weichner in die Wüste, obwohl sie gerne noch das eine Jahr bis zum regulären Ende der Legislaturperiode geblieben und dann freiwillig gegangen wäre. Vermutliches Motiv: Die scharfzüngige Berghofer-Weichner galt eher als Anhängerin von Stoibers Rivalen Theo Waigel. "Das war für die Mathilde ein Riesenschock", sagt ein CSU-Präside.

Foto: Bildarchiv des Bayerischen Landtags; Fotografin: Beatrice Vohler

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1994 muss Peter Gauweiler das Kabinett Stoiber verlassen. Gauweiler stolperte über Vorwürfe, er habe mehrere Jahre lang seine Anwaltskanzlei unrechtmäßig verpachtet. Gauweiler blieb aber noch acht Jahre einfaches Landtagsmitglied, bevor er ...

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... 2002 das Bundestagsmandat München Süd für die CSU zurückeroberte. Nicht zur Freude aller, denn Gauweiler schoss immer mal wieder quer: Etwa mit seiner Verfassungsklage gegen den von Bundestag und Bundesrat beschlossenen EU-Verfassungsvertrag oder ...

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... 2007 mit seiner Verfassungsklage gegen den Einsatz von Bundeswehr-Tornados in Afghanistan. Beide Klagen wurden abgewiesen. Auch für Stoiber persönlich brisant wurde 1999 ...

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... die Affäre um die bayerische Landes-und Städtebaugesellschaft (LWS), die in den neunziger Jahren 500 Millionen Mark Verlust machte. Sauter wurde als Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens in den Jahren 1993 bis 1998 für schwerwiegende Fehler und Verschweigen der finanziellen Schräglage der LWS verantwortlich gemacht. Aber auch ...

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... Ministerpräsident Stoiber, der den Einstieg des Unternehmens in riskante Bauträgerprojekte gegen den Widerstand des Finanzministeriums durchgesetzt hatte, kam ins Visier des Rechnungshofs. Doch Ober sticht Unter und deswegen entließ Stoiber Sauter nach nur einem Jahr als Justizminister.

Heute scheint für Sauter wieder alles in Ordnung zu sein. Er sitzt als Abgeordneter im Landtag, betreibt eine lukrative Kanzlei in München und wird immer wieder mal als einer gehandelt, den sich ein künftiger Ministerpräsident mal wieder in Kabinett holen könnte.

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Barbara Stamm war Ende 2000 bayerische Superministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit , als die BSE-Krise auch über den Freistaat hereinbrach. Stamm machte darin keine gute Figur und handelte sich den Vorwurf ein, auf Druck des Bayerischen Bauernverbands gegen Verbraucherinteressen gehandelt zu haben. Die Folge: Stoiber entmachtete Stamm Mitte Januar 2001, indem er ein neues Ministerium für Verbraucherschutz einrichtete. Als auch noch Details über die Verwendung von illegalen Tierarzneimitteln in der Schweinemast auftauchten, trat Stamm am 23. Januar 2001 von ihren Ämtern zurück. Ihre politische Karriere ...

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... ging aber außerhalb des Kabinetts weiter: 2003 wurde Stamm zur Ersten Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags gewählt.

Foto: Bildarchiv des Bayerischen Landtags; Fotograf Rolf Poss

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Der ehemalige Europaminister Reinhold Bocklet musste nach der Wahl 2003 weichen, weil er dem Regionalproporz im Wege stand. Der ist zwar in der CSU heilig, doch Bocklet konnte sich mit Recht getäuscht fühlen. Stoiber hatte ihm kurz zuvor Hoffnungen auf einen Posten im EU-Ausschuss der Regionen gemacht. Kurze Zeit später ließ er Bocklet dann einfach fallen. So sei es halt nun mal, teilte ihm Stoiber lapidar mit.

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Auch Monika Hohlmeier zählte einmal zu den Frauen, denen man in der CSU eine große Zukunft prophezeit wurde. Das änderte sich allerdings 2004/05, als die Wahlfälscher-Affäre der Münchner CSU, der die damals vorstand, ruchbar wurde. Die bayerische Kultusministerin wurde in einem Untersuchungsausschuss des Landtags als "Dirigentin der gesamten Operation" betitelt - das Aus für die Kultusministerin.

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Noch immer gehört Monika Hohlmeier dem Bayerischen Landtag an, privat hat sie ein Fernstudium aufgenommen. Da sie erst 45 ist, kann es aber durchaus sein, dass sie in der Post-Stoiber-Ära nochmal zu einem Comeback ansetzt.

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Werner Schmidt

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Am 19. Februar 2008 trat Werner Schmidt, der Chef der Bayerischen Landesbank auf Druck der bayerischen Staatsregierung zurück. Ministerpräsident Günther Beckstein machte Schmidt für schwere Kommunikationsprobleme verantwortlich und sagte, es habe "im Vertrauen gekriselt". Auch CSU-Chef Huber kommt der Rücktritt sehr zupass, der Vize-Vorsitzender des Verwaltungsrats durch die Milliardenverluste brüskiert war. SPD und Grüne bezeichneten Schmidt als "Bauernopfer". Sein Rücktritt könne nicht vom Versagen Hubers ablenken, der deshalb ebenfalls zurücktreten müsse.

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