Bayerns Grundschulen bekommen eine „Bewegungs-Halbestunde“, verkündete Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor maximal sportlicher Kulisse im Münchner Olympiastadion. Hauptthema der Kabinettssitzung am Dienstag war die Bewerbung Münchens für die Olympischen Spiele, Söders Ankündigung von mehr Bewegung für Grundschüler war sozusagen Beifang.
Im kommenden Schuljahr soll es losgehen, dann müssen sich alle Grundschüler in Bayern täglich 30 Minuten bewegen. Wie genau, bleibt laut Söder den Lehrern selbst überlassen, Sportunterricht im engsten Sinne müsse es nicht sein. Sie könnten die Zeit auch mit „leichter Bewegung wie vielleicht tanzen“ füllen.
Diese Idee hatte Söder schon im vergangenen Herbst am Rande der Kabinettsklausur im oberfränkischen Kloster Banz angekündigt – und sich damit in ein Lieblingsgebiet der Kultusministerin eingemischt. Anna Stolz erklärt bei jeder sich bietenden Gelegenheit, wie wichtig Sport und Bewegung für sie sind.
Nun also soll die Bewegungs-Halbestunde kommen, das Konzept werde gerade mit dem Bayerischen Landessportverband erarbeitet und soll „zeitnah“ vorgestellt werden.
Bahnbrechend ist die Idee Söders nicht, in Bayern gilt seit 2008 das Programm „Voll in Form“, das die Grundschulen verpflichtet, jeden Tag ohne Sportunterricht mindestens 20 Minuten Bewegung mit den Kindern durchzuführen. Seit 2019 sind auch die Mittelschulen beteiligt. Das neue Konzept gehe aber viel weiter als „Voll in Form“, heißt es derweil aus dem Kultusministerium, die bayerischen Lehrkräfte sollen ein Portfolio mit vielen Möglichkeiten bekommen, wie sie ihre Klassen 30 Minuten am Tag bewegen können.