Beschluss des Innenministeriums:Neu-Ulm darf keine kreisfreie Stadt werden

Die Große Kreisstadt Neu-Ulm darf nicht aus dem gleichnamigen Landkreis austreten und in die Liga der 25 kreisfreien Städte Bayerns aufsteigen. Das hat Innenminister Joachim Herrmann am Dienstag im Kabinett verkündet. Als Gründe nannte er, dass völlig unklar sei, was im Falle eines Austritts der Stadt aus dem Landkreis mit den drei hochdefizitären Kliniken in der Region passiere. Zu befürchten seien in jedem Fall erhebliche zusätzliche Belastungen für die Kommunen im Rest-Landkreis. Damit machte sich Herrmann die Position des Neu-Ulmer Landrats Thorsten Freudenberger (CSU) zu eigen. Der lehnte die Ambitionen der Großen Kreisstadt aus eben diesen Gründen strikt ab. Neu-Ulm sei viel zu sehr mit dem Umland verbunden, als dass man Kreisstadt und Landkreis ohne negative Folgen voneinander trennen könne. Sollte die Stadt kreisfrei werden, müssten vor allem in der Verwaltung teure Doppelstrukturen aufgebaut werden. Der Neu-Ulmer OB Gerold Noerenberg (CSU) hielt dagegen, dass seine Stadt allein wegen ihrer 63 000 Einwohner Anspruch auf die Kreisfreiheit habe. Außerdem wollte er mit dem neuen Status zum nahen baden-württembergischen Ulm aufschließen und die Beziehungen zwischen beiden Städten weiter stärken. Hermanns Entscheidung erwischte die Stadt laut einer Sprecherin völlig kalt, Noerenberg ist auf Dienstreise und konnte sich deshalb nicht dazu äußern.

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