Das ging schnell: Ende Oktober drehte Edgar Reitz noch, jetzt ist der neue Film des in München lebenden Regie-Meisters fertig. „Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes“ hat in Berlin Weltpremiere, das mit Stars wie Edgar Selge, Aenne Schwarz und Lars Eidinger prominent besetzte Drama läuft im Rahmen der Reihe „Berlinale Special“. Der Regisseur ist festivalerfahren, mit seinen „Heimat“-Filmen war er regelmäßig zu Gast in Venedig. Jetzt also Berlin: Reitz und sein Co-Regisseur Anatol Schuster erzählen von einer historischen Malsitzung, von Wahrheitssuche und Manipulation in Bildern. Solche Fragen beschäftigen die Menschen auch heute noch.
Ebenfalls als „Berlinale Special“ läuft der Spielfilm „Köln 75“ (Regie: Ido Fluk) über eine 18-Jährige (Mala Emde), die den US-Jazzmusiker Keith Jarrett für ein Konzert nach Köln holen will. Die junge Frau gab es wirklich, „The Köln Concert“ schrieb Musikgeschichte. Der Film wurde vom FFF Bayern gefördert und der Münchner Firma Alamode Filmproduktion koproduziert.
Neben neuen Filmen wie dem Wettbewerbsbeitrag „Was Marielle weiß“ der Münchner Produzenten Walker und Worm werden auch einige alte Filme gezeigt: In der Retrospektive geht es um deutsche Genrefilme der Siebzigerjahre. Darunter sind auch Werke von Münchner Filmemachern, viele von ihnen sind in den vergangenen Jahren verstorben: Rainer Erler etwa („Fleisch“), Roger Fritz („Mädchen mit Gewalt“), Eckhart Schmidt („Männer sind zum Lieben da“) oder Klaus Lemke („Rocker“). In Berlin darf eine neue Generation ihre Filme im Kino kennenlernen.