Berchtesgadener Alpen:Klamm und Gipfel

Berchtesgadener Alpen: SZ-Karte

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Die wildromantische Gegend zählt zu den schönsten Flecken der bayerischen Alpen

Wer durch das Zentrum von Berchtesgaden spaziert, der sieht kaum ein Gebäude ohne Holzkreuz, Marienfigur oder Lüftlmalerei. Zu so einem traditionell bayerischen Ort gehören natürlich auch katholische Kirchen. Davon hat Berchtesgaden gleich mehrere. Wer von den umliegenden Bergen auf Berchtesgaden im Tal herab blickt, der wird an zwei spitzen Türmen hängen bleiben, die besonders aus dem Stadtbild herausstechen: die Stiftskirche Sankt Peter und Johannes der Täufer. Bis zur Säkularisation im Jahr 1803 war es die Kirche des Augustiner-Chorherrenstifts. Im Kern ist sie romanisch und gotisch, wenngleich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Anbauten gemacht wurden. Direkt daneben liegt die barockisierte Pfarrkirche St. Andreas.

Im Ortskern kann der Besucher immer wieder die blaugrauen Berggipfel zwischen den Gebäuden durchschimmern sehen. Wer den Bergspitzen ein gutes Stück näher kommen mag und ein Auto hat, der kann den Weg über die Rossfeld-Panoramastraße nehmen. Über Unterau oder den Obersalzberg gelangt man auf die Straße. Schilder am Straßenrand deuten bereits an, wohin die Reise geht: 900 Meter über Normalnull, 1000, 1100 . . . bis auf fast 1600 Meter Seehöhe am Scheitelpunkt der 15 Kilometer langen Straße. Deutlich kühler ist es hier oben im Vergleich zu Berchtesgaden. Dafür kann der Blick dann weit schweifen: Im Osten lieg das Salzachtal und im Südwesten Berchtesgaden. Im Süden erhebt sich nicht weit entfernt das Felsmassiv des Hohen Göll, mit über 2522 Metern Höhe. Von der Weite auf der Bergspitze hinein in die Enge: Nur wenige Kilometer entfernt, nahe Marktschellenberg, verläuft die Almbachklamm. Am Eingang ist die Schlucht noch recht weiträumig, der Bach fließt gemächlich. Doch Schritt für Schritt verengt sich die Felsspalte, bis man schließlich sogar manchmal gebückt an der Felswand entlang geht. Aus dem Bach ist inzwischen ein reißender Strom geworden, der mit seinem Dröhnen die Klamm erfüllt. Wer auf einer der vielen Brücken steht, die kreuz und quer durch die Schlucht führen, kann die Gewalt des Wildbachs erahnen. Die Sonne dringt nur noch durch einen schmalen Strich am Himmel bis zum Wasserlauf, Kühle aus den feuchten Steinwänden und dem Wildbach kriecht förmlich unter die Regenjacke.

Ruhiger geht es im Tal zwischen Kneifelspitze, Almbachklamm und südlichem Untersberg zu. Kaum Lärm ist hier zu hören, nur ein Bächlein plätschert vorbei, ab und an schlagen die Glocken einer Kirche. Aber nicht irgendeiner Kirche. Malerisch liegt die Wallfahrtskirche Maria Gern in dem grünen Tal zwischen den schroffen Silhouetten des Watzmann und des Untersbergs. Die Baumeister der Kirche wussten ganz genau, was sie taten. Fast wie ein eigener Berggipfel thront sie über den Wiesen, fällt vom Kirchturm über das Dach und die Sakristei hin zum Hang ab. Aus jeder Perspektive ein tolles Panorama.

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