Erst neulich sei wieder so eine Gruppe aufmarschiert. "Junge Rechtsradikale, im Stechschritt und auf Kommando", sagt Bartl Wimmer. Ungefähr 20 seien es wohl gewesen, irgendwoher aus den Benelux-Ländern. Diese "Jungnazis" seien nicht weit an seinem Haus vorbeigezogen. Der Unternehmer und Grünen-Lokalpolitiker Wimmer wohnt am Obersalzberg, in einem der wenigen Häuser, die nicht nur den zwangsweisen Umbau des einstigen Dorfs in Adolf Hitlers "Führersperrgebiet" überstanden haben, sondern auch dessen Auflösung nach dem Kriegsende. Das jährt sich bald zum 79. Mal, aber der Obersalzberg ist auch nach den massenhaften Führer-Wallfahrten der NS-Zeit ein Anziehungspunkt für Nazi-Touristen geblieben. Viele in Berchtesgaden haben davon jetzt endgültig genug.
Zeitgeschichte:Berchtesgaden wehrt sich gegen Nazi-Touristen
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Noch immer suchen NS-Nostalgiker den Obersalzberg heim. Nach einem Übergriff von Neonazis im vergangenen Sommer hat sich drunten im Ort eine Initiative gebildet, die all das nicht mehr länger hinnehmen will.
Von Matthias Köpf, Berchtesgaden
SZ-Serie: Sagenhaftes Bayern, Teil 1:Die Legenden vom Untersberg
Alpenschamanen, Zeitanomalien und düstere Prophezeiungen: Der Untersberg zwischen Berchtesgaden und Salzburg birgt in seinen kilometertiefen Höhlen zahlreiche Mythen und Geschichten.
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