Berühmtes Influencer-Motiv:Nationalpark Berchtesgaden will Gumpen am Königsbach sperren

Immer wieder kam es in dem Gumpen auch zur Rettungsaktionen.

Der Wasserfall am Königsbach im Nationalpark Berchtesgaden lockt inzwischen Tausende Fototouristen jährlich an.

(Foto: Herbert Berger/imago images)

Durch die sozialen Medien ist der geschützte Natural Infinity Pool weltweit bekannt geworden. Der Besucher-Hype hat bereits zu tödlichen Unfällen geführt.

Müll, Lärm, illegale Lagerfeuer - und immer wieder Rettungsaktionen für in Not geratene Besucher: Jetzt will der Nationalpark Berchtesgaden dem Trubel einen Riegel vorschieben und den sogenannten Natural Infinity Pool am Königsbach-Wasserfall sperren. Über die sozialen Medien sei der ehemals versteckte und naturschützerisch wertvolle Ort weit abseits des offiziellen Wegenetzes im Schutzgebiet weltweit bekannt geworden, teilte der Park am Montag mit. "Nun besuchen jährlich tausende Fototouristen die Gumpen am Wasserfall." Die Folgen seien zertretene Vegetation, illegale Feuerstellen, Abfälle und Trampelpfade im Bergwald.

Erst Anfang Juni hatte der Park auf Instagram versucht, den Menschen ins Gewissen zu reden. Der Park bat eine Influencerin, die auf Instagram über 1,2 Millionen Follower hatte und ein Foto beim Baden in einem der Wasserbecken an dem Wasserfall postete, das Posting zu löschen, um noch mehr Nachahmer zu vermeiden. Nicht zuletzt gab es an einem "Pool" bereits Tote. Im April 2019 waren zwei Männer aus Sachsen ertrunken.

Die Nationalparkverwaltung Berchtesgaden strebe nun in Abstimmung mit dem Landratsamt Berchtesgadener Land ein Betretungsverbot für den Bereich des "Infinity Pools" an, damit sich Vegetation erholen kann. Das Königssee-Ufer und untere Terrassen am Wasserfall sollen zugänglich bleiben. Das Landratsamt werde eine Verordnung erarbeiten. Bis zum Inkrafttreten werden Nationalpark-Ranger vermehrt unterwegs sein. Für Zelten und Biwakieren, Feuer machen, den Einsatz von Drohnen oder das Hinterlassen von Müll gibt es schon jetzt Bußgelder.

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