Bayreuth:Weiter Vorwürfe gegen Klinikum

Staatsanwaltschaft prüft Anzeige wegen mangelnder Epilepsie-Versorgung

Auch wenn das Ärzteehepaar, das den Stein ins Rollen gebracht hat, nach einem monatelangen Rechtsstreit mit dem Klinikum entnervt aufgegeben hat: Die Frage, ob es in der Epilepsie-Versorgung am Klinikum Bayreuth Mängel gab, ist nicht beantwortet. Im Magazin Stern hat sich jetzt erstmals die Mutter einer 19-jährigen Patientin geäußert, die in Bayreuth mehrmals stationär behandelt wurde und die im September 2017 nach einem epileptischen Anfall starb. "Wir fühlten uns oft vom Klinikum alleingelassen", sagt die Frau. Sie habe darüber nachgedacht, das Klinikum anzuzeigen. Doch die Aussicht, dass ihre Tochter exhumiert werden müsste, habe sie abgeschreckt.

Aus Sicht des geschassten Ärztepaares wäre der tödliche Anfall mit einer besseren Medikation und Betreuung vielleicht zu verhindern gewesen. Dieser Ansicht ist auch der Verfasser einer anonymen Anzeige, die derzeit von der Staatsanwaltschaft Bayreuth geprüft wird. Seine Behörde habe Unterlagen angefordert, sagt der Leitender Oberstaatsanwalt Herbert Potzel. Eine erste Einschätzung, ob die Ermittlungen weitergeführt wird, liege frühestens Mitte November vor.

Das Klinikum ist der Ansicht, dass die Behandlung der Patientin "korrekt und leitlinienkonform" verlaufen ist. Ein Gutachten, dass diese Sichtart angeblich untermauert, hält das Klinikum geheim.

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