Bayreuth:Nicht mit Stimmen der AfD

Grüne lehnt Amt ab, da unklar ist, woher die Stimmen kamen

Von Olaf Przybilla, Bayreuth

Sabine Steininger, 54, war bereits zur Dritten Bürgermeisterin von Bayreuth gewählt. Das Ergebnis war mit 21 zu 20 Stimmen knapp ausgefallen für die Fraktionschefin der Grünen im Stadtrat - aber Mehrheit ist Mehrheit. Steininger aber lehnte die Wahl ab. "Es ist schmerzhaft, und es ist mir auch schwer gefallen", sagt sie im SZ-Gespräch. Aus ihrer Sicht aber sei der Verzicht nur konsequent. Es gebe einen unausgesprochenen Konsens bei den Grünen, dass man Wahlen nicht annehmen könne, bei denen "nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden kann", dass entscheidende Stimmen von der AfD stammen könnten, erklärt Steininger. Sie bleibt nun Vorsitzende der acht Grünen im Bayreuther Stadtrat. Zum Bürgermeister wurde nach zwei weiteren Wahlgängen Stefan Schuh vom Jungen Bayreuth gewählt. Und damit jener Kandidat, der im ersten Wahlgang gegen Steininger unterlegen war.

Bürgermeisterwahlen sind geheim - aber wie wahrscheinlich ist es, dass einer der beiden AfD-Mandatsträger eine Grüne gewählt hat? "Das mag so sein", sagt Steininger. Auszuschließen aber sei es nicht. "Und was machen wir, wenn die AfD danach postet, dass eine Grüne nur mit ihren Stimmen Bürgermeisterin wurde?" Natürlich wäre sie gerne Bürgermeisterin geworden, stehe aber zu ihrer Entscheidung: "Klare Kante gegen rechts", sagt sie. Nach ihrer Ablehnung war ein weiterer Kandidat vorgeschlagen worden. Im zweiten Wahlgang bekam keiner eine notwendige Mehrheit, in der abschließenden Stichwahl gewann Schuh.

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