Bayerns schönste Geotope:Wunder der Natur

Eiskapelle, Felsburg, Teufelsküche: Ungeheure Kräfte pressten, fluteten, formten und falteten Bayern im Laufe von Millionen von Jahren, zahlreiche Geotope zeugen noch heute von diesen erdgeschichtliche Dramen.

Von Kristina Milz

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(Foto: Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Eiskapelle, Felsburg, Teufelsküche: Ungeheure Kräfte pressten, fluteten, formten und falteten Bayern im Laufe von Millionen von Jahren, das Landesamt für Umwelt hat nun ein Buch mit den hundert schönsten Geotopen in Bayern herausgegeben. Eine Auswahl der spannendsten Ausflugsziele. Watzmann mit Eiskapelle Der Watzmann ist das zentrale Bergmassiv der Berchtesgadener Alpen Unterhalb der fast 1800 Meter hohen Ostwand liegt die sogenannte "Eiskapelle", ein gangförmige Hohlraum, der ständig seine Gestalt verändert. Eigentlich dürfte hier kein Eis vorkommen, die sommerliche Schneegrenze liegt 2000 Meter höher. Doch durch Lawinen wird das Eis im Winter genährt. Die Eiskapelle ist in etwa einer Stunde Fußmarsch von St. Bartholomä am Königssee erreichbar. Vom Betreten muss abgeraten werden, die Kapelle ist ständig einsturzgefährdet - aber auch von außen ist das Naturschauspiel äußert eindrucksvoll.

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(Foto: Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen Eines der schönsten Naturdenkmäler Bayerns ist die 700 Meter lange Partnachklamm am Fuß des Wettersteingebirges. Die Wände der Klamm reichen bis zu 86 Meter in die Höhe. Die Partnachklamm wurde bereits 1912 zum Naturdenkmal erklärt. Heute ist sie mit jährlich über 200.000 Besuchern eine wahre Touristenattraktion. Besonders zu empfehlen ist ein Besuch der Partnachklamm im Winter - durch die in den Fels gesprengten Stollen und Durchgänge ist sie auch bei Schnee begehbar und die bizarren Eisgebilde geben der Naturschönheit einen besonderen Reiz.

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(Foto: Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Großer Pfahl Mehr als mehr als 300 Millionen Jahre ist der Große Pfahl alt. Der mit Quarz gefüllte Riss im Gebirgsgrund bei Viechtach beschäftigte schon früh die Phantasie der Menschen. "Teufelsmauer" oder "Hexenwerk" wurde die 150 Kilometer lange Mauer, die durch den Bayerischen Wald von Nabburg im Nordwesten bis Passau im Südosten führt, früher auch genannt. Auf zahlreichen Wanderwegen durch das Naturschutzgebiet kann man bis heute die bizarren Felsformationen bewundern.

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(Foto: Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Weltenburger Enge Hochaufragende Felsen auf beiden Seiten, in der Mitte ein Fluss: Die Weltenburger Enge ist ein traumhaftes Wandergebiet. In dem Naturschutzgebiet bahnt sich die Donau in einer engen Schlucht den Weg durch die harte Kalktafel des Oberen Jura. Bereits 1840 erhob sie König Ludwig I. zum ersten Naturschutzgebiet Bayerns, bis heute zählt die Weltenburger Enge zu den schönsten Geotopen im Freistaat.

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(Foto: Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Marmorsteinbruch Horwagen Deutsch Rot Marmor, so wird die spezielle rote Farbvariante des Kalksteins genannt, der über Jahrhunderte im Marmorsteinbruch Horwagen abgebaut wurde und noch heute im Handel erhältlich ist. Die Farbenpracht des Naturschauspiels bei Horwagen gilt als einzigartig.

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(Foto: Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Felsburg Tüchersfeld in der Fränkischen Schweiz Eine imposante Felsburg beherrscht die Ortschaft Tüchersfeld in der Fränkischen Schweiz. Die steil aufragenden Felsen sind die Reste eines Riffes, das zur Jurazeit in einem tropischen Meer wuchs. Im Verlauf von Jahrtausenden schnitt sich die Püttlach in den Frankendolomit ein und formte dabei eine Art Insel  - die heutige Felsburg. Tüchersfeld befindet sich zwischen Pottenstein und Behringersmühle im unteren Püttlachtal.

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(Foto: Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Felsenlabyrinth Luisenburg Schon Johann Wolfgang von Goethe lockten im Jahr 1785 die großen runden Granitblöcke zur Luisenburg im Fichtelgebirge. Bis heute ist das Felsenlabyrinth mit seinen Höhlen und Schluchten, das ein wenig an ein gigantisches Granitsteinmeer erinnert, ein beliebtes Ausflugsziel. Ein Teil dient als Freilichtbühne, auf der in den Sommermonaten zahlreiche Aufführungen stattfinden.

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(Foto: Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Teufelsküche bei Obergünzburg Lange konnten sich die Menschen die übereinander gestapelten, haushohen Blöcke im Günztal nicht erklären. Teufelsküche werden die Felsabbrüche, die sich in der Nacheiszeit lösten und den Hang hinunter rollten und rutschten deshalb bis heute genannt. Unheimlich ist es hier allerdings nicht mehr, vor allem Kinder lieben die Teufelsküche, da die zahlreichen Felsen und Blöcke zum Versteckspiel geradezu einladen.

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(Foto: Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Helvetikum bei Burgberg Weithin sichtbar überragt der Grünten, der auch "Wächter des Allgäus" genannt wird, den Alpenrand bei Sonthofen. Zum größten Teil besteht er aus steil stehenden Kalk- und Sandsteinen des Helvetikums - so nennen Geologen den nördlichsten Ablagerungsraum, aus dem einst die Alpen entstanden. Im Steinbruch bei Burgberg sind diese Kalk- und Sandsteine noch heute zu sehen.

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(Foto: Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Sulzheimer Gipshügel Auch die Sulzheimer Gipshügel im Landkreis Schweinfurt zählen als  bedeutendste Gipskarstlandschaft Bayerns zu den hundert schönsten Geotopen. Das unruhige Relief entstand einst durch die Auslaugung von Gipslagen im Untergrund, heute ist das etwa acht Hektar große Naturschutzgebiet vor allem für seine einzigartige Fauna und Flora für berühmt. In den Frühjahrsmonaten kann man hier seltene Adonisröschen, Küchenschellen und Traubenhyazinthen bewundern.

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