Bayerns Justizminister:Polizisten erkennen Winfried Bausback nicht

Auftakt Kabinettsklausur

Winfried Bausback bei der Kabinettsklausur in St. Quirin.

(Foto: dpa)

Bei der Kabinettsklausur in St. Quirin verlangten sie seinen Ausweis. Der bayerische Justizminister zieht daraus zwei Erkenntnisse.

Von Katja Auer

Es gibt einen guten Grund, an dieser Stelle ein bisschen Aufklärungsarbeit zu betreiben: Der Mann auf dem Foto heißt Winfried Bausback, ist 50 Jahre alt und stammt aus Aschaffenburg. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und gibt seine Konfession mit römisch-katholisch an. Er hat Jura studiert und sogar einen Professorentitel erworben. Ach ja, und der Mann ist bayerischer Justizminister.

Das ist deswegen erwähnenswert, weil es sich längst noch nicht herumgesprochen hat im Freistaat. Zwar hat er den Job schon seit bald drei Jahren, aber im Gegensatz zu manchen seiner Kabinettskollegen füllt er den Posten in angenehmer Unaufgeregtheit aus. Mit der allerdings auch eine gewisse Unbekanntheit einhergeht. Das musste Bausback am Donnerstag erleben, als er nach einem kleinen Bad im Tegernsee zurück ins Tagungszentrum St. Quirin wollte, wo sich bis diesen Samstag das bayerische Kabinett versammelt.

Die Polizisten, die das Gelände sichern - sehr viel strenger als sonst nach den Anschlägen in Würzburg und Ansbach -, erkannten den Minister nicht und verlangten einen Ausweis. Wie auch die Kollegen ein paar Stunden später, als Bausback von einem Spaziergang nach der Mittagspause zurück an die Arbeit wollte. Zwei Erkenntnisse zieht der Minister daraus, wie er selbst per Facebook mitteilte: Erstens sei die bayerische Polizei sehr freundlich, aber konsequent. Und zweitens habe seine eigene Öffentlichkeitsarbeit noch Luft nach oben.

Mit dieser ebenso wahren wie selbstironischen Einsicht hat er diese direkt befördert, immerhin gehört der Post zu seinen erfolgreichsten in den vergangenen Tagen. Kann gut sein, dass er es damit sogar auf den nächsten Nockherberg schafft. Da wurde er sogar in diesem Jahr schon erwähnt. Als Aschebercher Würstle. Damit sei das erledigt, sagte Mama Bavaria. "Den kennt ja keiner." Na, das wird schon noch.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: