Jahrestag des Zugunglücks in Garmisch:"Das blinde Vertrauen in die Bahn ist weg"

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Vor einem Jahr entgleiste bei Garmisch-Partenkirchen eine Regionalbahn auf dem Weg nach München. Fünf Menschen starben, 78 wurden verletzt. (Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Am 3. Juni 2022 entgleist eine Regionalbahn auf dem Weg von Garmisch-Partenkirchen nach München. Fünf Menschen sterben, Dutzende werden verletzt. Wie ein US-Soldat zum Helden wurde - und warum die Tragödie noch lange nachwirken wird.

Von Thomas Balbierer

Auch nach einem Jahr klingt die Geschichte von Charles Bergman, als hätte ein Hollywood-Autor die Anfangsszene eines neuen Katastrophenfilms geschrieben. Nur ist diese Geschichte wahr. Am Mittag des 3. Juni 2022 fährt Bergman, ein in Bayern stationierter US-Soldat, mit dem Auto Richtung Garmisch-Partenkirchen. Er will sich dort mit seiner Frau treffen, sie wollen über Pfingsten nach Österreich reisen. Es ist ein sommerlicher Freitag, Bergman ist früh dran, also fährt er auf der B2 gemütlich hinter einem Wohnmobil, als dieses plötzlich auf die linke Spur schwenkt. Seltsam, denkt Bergman, doch da fliegt ihm schon eine Wolke aus Trümmern, Dreck und Staub entgegen. "Was zur Hölle?", fragt er sich. So erinnert sich der 52-Jährige heute.

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