Wirtschaft in Bayern:Holzkonzern Ziegler stellt Insolvenzantrag

Holzstämme liegen auf dem Gelände des Sägewerks der Ziegler Group in Plößberg. Der Holzkonzern hat einen Insolvenzantrag gestellt. (Foto: Armin Weigel/dpa)

Die Holdinggesellschaft des Holzkonzerns Ziegler Group hat Antrag auf Insolvenz gestellt. Das Unternehmen leidet unter der Schwäche der Baukonjunktur.

Die Holdinggesellschaft des Holzkonzerns Ziegler Group hat beim Amtsgericht Weiden Insolvenzantrag gestellt. Der zum Insolvenzverwalter bestellte Anwalt Volker Böhm von Schultze & Braun ist bereits vor Ort und will die Geschäfte während des nun laufenden vorläufigen Insolvenzverfahrens der Ziegler Holding GmbH in vollem Umfang weiterführen, wie er mitteilte. Nach einer ersten Einschätzung sehe er gute Chancen, die Gruppe neu zu ordnen, sagte Böhm. „Mein oberstes Ziel ist der Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen in der Region und darüber hinaus.“

Die Ziegler Group aus Plößberg (Landkreis Tirschenreuth) in der Oberpfalz hat rund 3000 Mitarbeiter – die allermeisten davon in Deutschland – und einen Gruppenumsatz von rund einer Milliarde Euro. Von der Insolvenz betroffen ist laut Anwalt derzeit nur die Holding mit rund 170 Mitarbeitern. Von den mehr als 30 operativen Gesellschaften hat bisher noch keine Insolvenzantrag gestellt. Ob dies nötig sei, werde derzeit geprüft.

Kerngeschäft von Ziegler ist laut Insolvenzverwalter die Holzproduktion und -verarbeitung für die Bauindustrie. Zuletzt habe das Unternehmen aber einen offensiven Wachstumskurs eingeschlagen und sei inzwischen auch in der Logistik, Pellet-Produktion, Forstwirtschaft, im Haus- und Fensterbau sowie in der Haustechnik tätig. Der Einbruch der Bauindustrie seit dem Ukraine-Krieg habe den Konzern in seiner Wachstumsphase schwer getroffen, hieß es.

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