Artenschutz:Junge Wölfin im Nationalpark

Während in Oberbayern ein heftiger Streit über den Abschuss des sogenannten Traunsteiner Wolfs tobt, ist in Niederbayern im Nationalpark Bayerischer Wald eine junge Wölfin zugewandert. Sie stammt aus dem Nationalpark Šumava gleich hinter der Grenze zu Tschechien und streift seit einigen Wochen auf deutscher Seite durch den Nationalpark. Die Wölfin ist offenkundig auf der Suche nach einem eigenen Revier. Sie trägt ein GPS-Halsband, über dessen Daten die aktuellen Positionen erfasst werden. Zudem ist das Tier im Bereich des Lusen in eine Fotofalle getappt.

Marco Heurich, Leiter des Wildtiermonitorings im Nationalpark, sagte: "Die junge Wölfin hat sich von ihrem Rudel getrennt und sucht nun ein Streifgebiet." Der Nationalpark wirbt bei den Nutztierhaltern in der Region für die vom Freistaat geförderten Herdenschutzmaßnahmen. Anträge können bei jeweiligen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gestellt werden. "Es ist unser Ziel, die Rückkehr des Wolfes in der Region möglichst konfliktarm zu gestalten", sagte Nationalparkleiter Franz Leibl.

In den beiden Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava leben bereits zwei Wolfsrudel. Das Srni-Rudel ist im östlichen Teil der Nationalparks daheim. Es ist aus dem Wolfspaar hervorgegangen, das im Jahr 2017 erstmals seit 150 Jahren in Bayern Nachwuchs gezeugt hat. Im nördlichen Bereich der Nationalparks lebt das Ruda-Rudel, das auch das Gebiet rund um den Falkenstein nutzt. Von ihm stammt die Jungwölfin ab, die jetzt am Lusen fotografiert worden ist.

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