Es war am 21. Juli 1882, als eine Schar Jäger aus der nördlichen Oberpfalz und Oberfranken im Fichtelgebirge eine Treibjagd auf Rotwild veranstaltete. Kurz nachdem sie einen kapitalen Hirsch zur Strecke gebracht hatten, kam einem von ihnen – dem Gasthausbesitzer Martin Wiesend aus Kulmain – unversehens ein Wolf vor das Gewehr. So kann man es in einschlägigen Berichten nachlesen. Wiesend drückte zweimal ab, der Wolf war tot.
Naturschutz:Wie es zum ersten genehmigten Wolfsabschuss seit 142 Jahren kam
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Sie sprang über Elektrozäune und überlistete Herdenschutzhunde, nun ist die auffällige Wölfin in der Rhön wohl tot. Die Abschussgenehmigung der Behörden hat Naturschützer überrumpelt – und doch gibt es Verständnis.
Von Christian Sebald
Raubtiere in Bayern:Wölfe schützen oder schießen?
Brigitta Regauer ist Almbäuerin, Andreas von Lindeiner oberster Artenschützer beim Landesbund für Vogelschutz. Wenn es um den Wolf geht, könnten ihre Ansichten unterschiedlicher kaum sein. Die SZ hat beide zu einem Streitgespräch getroffen.
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