Mitten in Bayern :Fuchs, du hast den Schuh gestohlen

Fuchs döst in der Sonne

Die Füchse in Wangen haben eine Vorliebe für Schuhe.

(Foto: dpa)

Affenplagen aus Asien kennt man ja. Die klauen Touristen den Hut vom Kopf oder stibitzen Süßigkeiten. In Wangen gibt es keine Affen. Aber Füchse, die mit Vorliebe Schuhe klauen.

Kolumne von Florian Fuchs

Der Fuchs ist ein schlaues Tier, aber so weit wie der Langschwanzmakak hat er es noch nicht gebracht. In Thailand haben die kleinen Affen eine ganze Stadt in ihrer Gewalt, der Ort Lobpuri verkauft das als Touristenattraktion - obwohl schon einige Läden schließen mussten und Einwohner ihre Häuser mit Starkstrom schützen.

Tausende Makaken leben in der Stadt, ihre Scheu vor Menschen haben sie schon lange verloren. Sie beschädigen Autos, klauen Einkaufstüten und stibitzen Süßigkeiten. Touristen dürfen das alles filmen, bevor sie Reißaus nehmen und ihr Hab und Gut in Sicherheit bringen.

Dagegen ist der Fuchs, der rund um Wangen umgeht, ein putziges Tier. Wenngleich bald der Schuhnotstand ausgerufen werden muss, wenn es so weiter geht: Ständig klauen die Füchse aus der Umgebung Schuhe von Terrassen und vor Haustüren. Wer etwa seine Gartenschuhe behalten möchte, sollte sie besser hereinholen, draußen erhöht lagern - oder ab und an in den Wald schauen, um sie wieder einzusammeln.

Auf Facebook sind Bilder von Dutzenden Schuhen auf Baumstümpfen gepostet. Spaziergänger, die in den Wäldern an der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg unterwegs sind, haben sie gefunden und am Wegesrand gesammelt. Der ein oder andere Geschädigte, berichten örtliche Medien, hat seine Treter bereits wiederentdeckt und abgeholt. Ein bisschen zerkaut meist, aber noch repräsentabel. Füchse gelten als verspielt, Weibchen stehlen die Schuhe vielleicht für ihren Nachwuchs. Irgendwas muss man sich ja einfallen lassen, damit die Kleinen nicht quengeln.

Die Einwohner rund um Wangen sind ihren Füchsen trotz allem mehrheitlich wohlgesonnen, von Vergeltungsmaßnahmen wird bislang abgesehen. Auch Zäune, die unter Strom stehen, haben Anrainer noch nicht installiert. Vielleicht sollten sich die Menschen im Allgäu aber doch auch ein Beispiel an den Thailändern nehmen. Die haben zwar einen ausgewachsenen Grant auf ihre Affen, richten ihnen einmal im Jahr aber trotzdem ein großes Fest mit allerlei Leckereien aus, um dem Affengott zu huldigen. So ein paar billige Schuhe als Friedensangebot könnten ja hierzulande auch nicht schaden - damit die teuren Manolos nicht unter der Fichte enden.

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Södersee......

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