Anita Hemm, 47, geht mit ihrem Hund an der Donau spazieren, die Sonne spiegelt sich im Wasser, der Schnee glitzert auf den Halmen, ein herrlicher Wintertag - und dann hängt da dieses Plakat: Der Kopf eines Jungen ist darauf zu sehen, blaue Augen, volle Lippen, er blickt einen direkt an. "Süß sieht er aus", sagt Hemm. Und dann: "Es ist so traurig." Neben dem Jungen steht in roten Buchstaben: "Kinderleiche aus der Donau." Und die Telefonnummer der Polizei für Hinweise. Fast täglich geht sie an dem Ufer entlang, wo der Junge gefunden wurde, aber sie kennt ihn nicht, niemand scheint ihn zu kennen. "Hat er keine Mutter, keine Oma, keine Tante?"
Kriminalfall in Bayern:Der Junge ohne Namen
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Die Rekonstruktion des Kindergesichts von Constanze Niess wird zur Öffentlichkeitsfahndung verwendet.
(Foto: Polizeipräsidium Oberbayern Nord/dpa)Vor sieben Monaten entdeckt ein Kanufahrer in der Donau eine Kinderleiche, verpackt in einem Paket aus Plastik. Das Kind ist keine acht Jahre alt, blaue Augen, helles Haar. Wer ist der Junge?
Von Lisa Schnell
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