Es sieht aus wie an einem wunderschönen Tag im tiefsten Winter: Eine Wandergruppe läuft durch den tiefen Schnee im Allgäu, auf den Terrassen der Restaurants sind Wege freigeräumt.
In den bayerischen Alpengebieten hat es für die Jahreszeit ungewöhnlich viel geschneit. Während es im Tal und in den Städten seit Tagen dauerregnet, könnte das Wetter etwa auf dem Fellhorn nicht schöner sein.
Auf der in 1780 Meter Höhe gelegenen Mittelstation am Fellhorn genießen Ausflügler zwischen schneebedeckten Bänken und Tischen das Panorama der Alpen im Sonnenschein.
Aber: Der Wintereinbruch in den Alpen bringt eine erhöhte Lawinengefahr in höheren Lagen mit sich. Oberhalb von etwa 1200 Metern gibt es aktuell eine geschlossene Schneedecke. In den Hochlagen sei diese bis zu einem Meter dick, teilte der Lawinenwarndienst Bayern mit.
Frischer, durch den teils starken Wind angesammelter Schnee sei problematisch und könnte sich im kammnahen Steilgelände als Schneebrett lösen. Lawinen mittlerer Größe, die für eine Verschüttung ausreichen, seien möglich.
Der Lawinenwarndienst rechnet damit, dass die Lage in den kommenden Tagen angespannt bleiben wird. Zudem seien in höheren Gebieten viele Wanderwege schneebedeckt, vereist und rutschig.
Schnee-Hotspots sind derzeit die Hochlagen der Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen mit teils mehr als einem Meter. Dies sei besonders für die Jahreszeit. An der Station Dürrnbachhorn oberhalb der Winklmoos-Alm in den Chiemgauer Alpen betrage die Schneehöhe etwa 1,20 Meter, auf dem Zugspitzplatt seien es knapp 90 Zentimeter.