Süddeutsche Zeitung

Unwetter in Bayern:Sturmschäden bei Traunstein und Rosenheim

In Oberbayern sind nach Gewitterstürmen wieder Dächer abgedeckt und Bäume umgefallen - und der Kirchturm in Halfing schien einsturzgefährdet. Die Bilder.

Das Wetter in Bayern bleibt instabil, und wieder traf es die Gemeinden am Alpenrand: Am Mittwochmittag gegen 13 Uhr zog ein Unwetter über die Region Rosenheim und Traunstein. Vor allem im Bereich der Gemeinde Halfing im Landkreis Rosenheim mussten Helfer ausrücken, die örtliche Einsatzleitung hatte nach dem Katastrophenschutzgesetz die Koordinierung übernommen. Die Sturmböen rissen diesen Baum in Halfing aus dem Boden.

Auch das Dach des Pfarrheims in Halfing wurde weggefegt. Laut Landratsamt gab es am Mittwoch keine Meldungen über Verletzte.

Das dachlose Pfarrheim wurde nach dem Unwetter mit einer riesigen Plane geschützt.

Sorgen bereitete vor allem der Kirchturm der Gemeinde: Ein Riss ist nach dem Unwetter knapp unterhalb des Dachs zu sehen.

Der Bereich um den Kirchturm wurde in einem Radius von 150 Metern geräumt. Davon betroffen waren Wohnhäuser sowie ein Hotelbetrieb mit etwa 50 Personen. Auch ein Kindergarten wurde evakuiert.

Ein Fachstatiker sowie die Berufsfeuerwehr München wurden zu Hilfe geholt: Der Bauexperte kann mit dem Hubleiterfahrzeug der Münchner Feuerwehr den Schaden von außen begutachten. Und konnte Entwarnung geben, zumindest teilweise: konnte der Statiker Entwarnung geben, zumindest teilweise: Der Turm an sich ist nicht einsturzgefährdet, seine Spitze wurde inzwischen von innen gesichert. Aber die Zinnen an den vier Seiten unterhalb der Spitze könnten abstürzen: Sie werden über Nacht abgetragen.

Bereits am frühen Montagabend und in der Nacht auf Dienstag hatten heftige Gewitter mit Starkregen in Südbayern für Überschwemmungen gesorgt. In Rettenberg im Oberallgäu fuhr ein Feuerwehrfahrzeug vorsichtig durch das hoch stehende Wasser an einem Kreisverkehr vor dem Ort. Das Landratsamt warnte über Facebook Anwohner im stark betroffenen Oberallgäu vor Autofahrten.

Auch die Wiesen links und rechts einer Straße vor Rettenberg wurden überschwemmt.

In Blaichach im Oberallgäu versuchten zwei Frauen, das Wasser aus dem Keller abzupumpen.

Im Ort Blaichach war auf den Straßen schwer einzuschätzen, wie hoch das Wasser auf der Fahrbahn stand.

Auch Oberbayern wurde getroffen. Winterlich mutete die Szenerie am Irschenberg an: Eine dicke Schicht mit Hagelkörnern lag auf dem Randstreifen der A8.

Die Hagelkörner, die nahe Weyarn vom Himmel schossen, sahen aus wie Golfbälle.

Aus Straßen in Oberbayern wurden Bäche, an manchen Stellen glichen sie eher Flüssen.

Kein Durchkommen: Schon ab 30 Zentimeter Wasserhöhe können Fahrer die Kontrolle über ihr Auto verlieren.

Wer die Durchfahrt riskiert, bleibt liegen - bei Strömung können Fahrzeuge aber schnell fortgerissen werden.

Andere Autofahrer versuchten nahe Weyarn, ein Fahrzeug auf festen Grund zu schieben.

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