Landsberg am Lech:Chefs bekommen nach Unfalltod von vier Arbeitern Bewährungsstrafen

Vor Gericht mussten sich der 64 Jahre alte Seniorchef und sein 30 Jahre alter Sohn, hier mit ihrem Anwalt, wegen des Todes von vier Arbeitern verantworten. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Das Amtsgericht Landsberg verurteilt die beiden Geschäftsführer des Baubetriebes wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung.

Nach dem Unfalltod von vier Arbeitern durch einen Deckeneinsturz auf einer Baustelle hat das Amtsgericht Landsberg am Montag die beiden Geschäftsführer des Baubetriebes zu Bewährungsstrafen verurteilt. Der 64 Jahre alte Seniorchef des Unternehmens erhielt acht Monate Haft auf Bewährung, sein 30 Jahre alter Sohn 14 Monate. Der Sohn war als Bauleiter für die Unglücksbaustelle verantwortlich.

Im Oktober 2020 war im oberbayerischen Denklingen bei Betonarbeiten die Decke eingestürzt. Ein 16 Jahre alter Jugendlicher, ein 34-Jähriger und zwei 37-Jährige wurden durch Trümmer und flüssigen Beton verschüttet und starben. Ein weiterer Arbeiter wurde körperlich verletzt und bekam zudem durch das Unglück erhebliche psychische Probleme. Die beiden Angeklagten wurden wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verurteilt.

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Bei dem Bauprojekt ging es um die Errichtung einer neuen Zentrale für das Bauunternehmen selbst. Zu dem Unglück kam es dadurch, dass bei der Errichtung einer rund fünf Meter hohen Betondecke ein unzureichendes Stützgerüst gebaut wurde. Aufgrund verschiedener Ursachen sei das Gerüst "wie ein Kartenhaus" in sich zusammengefallen, sagte Richter Michael Eberle. Neben den beiden Angeklagten seien aber auch andere für den Deckeneinsturz mitverantwortlich gewesen, betonte der Amtsgerichtsdirektor.

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