Energie :Umweltschützer warnen vor Wasserkraftprojekten im Alpenraum

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Der Fluss Salzach ist in den Salzachöfen (auch Salzachklamm) zu sehen. (Foto: Barbara Gindl/dpa)

Wasserkraft ist eine klimafreundliche und nahezu unerschöpfliche Energiequelle. Doch der Bau von Turbinen in naturnahen Flüssen - wie in Bayern und Tirol geplant - ist alles andere als unumstritten.

Umweltschützer aus Deutschland und Österreich fordern die Absage von zwei geplanten Wasserkraftprojekten im Alpenraum. Konkret richtet sich die Kritik gegen den Neubau des Wasserkraftwerks im Tittmoninger Becken am Fluss Salzach in Bayern und gegen den Ausbau des Kraftwerks im Kaunertal in Tirol. Aus Sicht der Umweltschutzorganisationen Global 2000 und Bund Naturschutz (BN) in Bayern müssten sich die bayerische Staatsregierung und die Tiroler Landesregierung gegen die Bauvorhaben stellen und sich stattdessen für eine naturverträgliche Energiewende einsetzen. Auch andere Verbände wie der Deutsche Alpenverein oder WWF laufen gegen die Pläne Sturm.

Die Kritik: Kraftwerksprojekte würden weitere Zerstörung von Natur bedeuten „Die Ökosysteme von Flüssen in ganz Europa wurden durch Begradigung, Wasserkraftprojekte und andere Eingriffe bereits stark beeinträchtigt. Die geplante Wasserkraft entlang der Salzach und im Kaunertal würde weitere Zerstörung bedeuten und notwendige Renaturierungsbemühungen konterkarieren“, teilten die beiden Umweltschutzorganisationen mit.

BN-Landesbeauftragter Martin Geilhufe betonte, welch geringen energetischen Effekt das Wasserkraftwerk an der Salzach habe: „Die Energie könnte auch von zwei oder drei Windrädern bereitgestellt werden. Der Beitrag zur Energiewende ist also sehr gering. Dafür wird aber das Ökosystem des Flusses massiv geschädigt. Energieertrag und Schädigung stehen in keinerlei Verhältnis.“

Für das Ausbauprojekt im Kaunertal sollen bis zu 80 Prozent der Bergflüsse Venter und Gurgler Ache abgeleitet werden - dies sind die wichtigsten Zuflüsse der Ötztaler Ache. „Die Auswirkungen würden alle Lebensformen, wie Landwirtschaft, Tourismus, Wasserhaushalt, Erholungswert und nicht zuletzt die Biodiversität im Ötztal betreffen“, sagte Reinhard Scheiber, Obmann des Vereins „Unser Wasser“. Er erinnerte daran, dass sämtliche Organisationen im Ötztal und 96 Prozent der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Sölden bereits dagegen gestimmt hätten.

Viktoria Auer, Klima- und Energiesprecherin von Global 2000 forderte eine generelle naturverträgliche Umsetzung der Energiewende, ansonsten führe das nur zu einer Problemverlagerung. „Die Klimakrise kann nur bewältigt werden, wenn auch natürliche Ökosysteme geschützt werden.“

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