Süddeutsche Zeitung

Tourismus:Nächster Schritt für umstrittene Frankenwaldbrücke

Laut Behördensprecherin schreitet das Genehmigungsverfahren wie geplant voran.

Die Vorbereitungen für den umstrittenen Bau der Frankenwaldbrücke über das Höllental im Landkreis Hof gehen weiter. Wie eine Sprecherin des Hofer Landratsamtes mitteilte, läuft derzeit die Bauleitplanung für die Fußgängerbrücke, die durch ein Naturschutzgebiet führen soll. Die Frankenwaldbrücke wird gemäß den Planungen mit mehr als einem Kilometer Länge die weltweit längste Hängebrücke für Fußgänger. Im Sommer 2020 hatte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) grünes Licht für den Bau gegeben. Umweltverbände reagierten damals mit Entsetzen. Sie befürchteten schwerwiegende Eingriffe in das Ökosystem. Gerade wandernde Arten wie Uhu und Wanderfalke würden erheblich beeinträchtigt, warnte damals der Landesbund für Vogelschutz (LBV). Nach Angaben der Sprecherin des Hofer Landratsamtes werden Belange des Natur- und Artenschutzes bei der Planung jedoch berücksichtigt.

Der Planungsverband der beiden angrenzenden Kommunen Lichtenberg und Issigau wird den Angaben zufolge in seiner nächsten Sitzung Entscheidungen über den Bebauungsplan treffen. Außerdem werde der Planungsverband über Stellungnahmen beraten, die nach der ersten Auslegung der bisherigen Pläne eingegangen seien, so die Behördensprecherin weiter. Danach werde man die Pläne ein zweites Mal öffentlich auslegen. Auf dieser Grundlage werde dann ein Bauantrag gestellt. Naturschützer sehen das Bauvorhaben nach wie vor kritisch. "Das Höllental ist das größte Naturschutzgebiet im Landkreis", sagt Wolfgang Degelmann, Geschäftsführer des Bund Naturschutz (BN) in Hof. "Die Hangschluchtenwälder sind ein sehr sensibler Naturraum." Es gebe dort zum Beispiel zahlreiche Farne und Kleinpflanzen. Allerdings hofft der BN-Vertreter nach eigenen Angaben, dass das Projekt letztlich an steigenden Baukosten scheitere. Derzeit sind für den Bau der Frankenwaldbrücke rund 22 Millionen Euro veranschlagt.

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