Bayern-Tipp:Wohliges Schauern beim Halloween-Leseabend

Die Universität Bamberg lädt zum Gruseln ein

Gruseln ohne Splatter, Spezialeffekte und Kunstblut hat seinen eigenen Reiz - und eine jahrhundertealte Tradition. Das Genre der Schauerliteratur gibt es seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die ersten Gothic Novels entstanden in England und Irland. Dass in diesen Geschichten das Unbewusste, unterdrückte Leidenschaften, Fantasie, Übernatürliches, Spuk und Vampire eine große Rolle spielen, gilt als Gegenbewegung zum betont Rationalen der Aufklärung. Eine der bekanntesten Schauergeschichten ist neben Bram Stokers Dracula Mary Shelleys Frankenstein oder Der moderne Prometheus. (Vampirfans sei Sheridan Le Fanus Novelle Carmilla empfohlen, die vom ersten weiblichen, lesbischen Vampir handelt und Stoker maßgeblich beeinflusst haben soll.) Shelley veröffentlichte ihren Roman vor 200 Jahren anonym. Frankensteins Monster warf schon damals die Frage auf, ob und wie weit der Mensch Grenzen überschreiten darf. Um an Shelleys Roman zu erinnern, finden am 31. Oktober zu Halloween überall auf der Welt Lesungen statt, die von der Keats-Shelley Association of America initiierten "Frankenreads". Auch die Universität Bamberg lädt Interessierte zum "atmosphärischen Halloweenabend" mit einer englischsprachigen Lesung und anschließender Diskussion auf Deutsch ein - Verkleidung ist erlaubt, aber keine Pflicht.

Uni Bamberg, An der Universität 2, Beginn ist um 20.30 Uhr, Hörsaal 00.25

© SZ vom 29.10.2018 / angu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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