Kaum einer kennt die Abgründe der Nutztierhaltung in Bayern so genau wie Friedrich Mülln. Die Tierschutzskandale, die der 43-jährige Aktivist mit seiner Soko Tierschutz auf bayerischen Bauernhöfen aufgedeckt hat, haben Schlagzeilen weit über die Grenzen des Freistaats hinaus gemacht. Ein Beispiel ist das erschütternde Leiden und Sterben der Kühe auf einem riesigen Milchviehbetrieb im schwäbischen Bad Grönenbach. Eine zentrale Erkenntnis aus diesem und all den anderen Fällen, zumindest aus der Sicht von Mülln: Trotz aller Bekenntnisse der Staatsregierung zum Tierschutz hat die Veterinärverwaltung und damit die Kontrolle der Bauern mindestens zum Teil gravierende Schwächen.
Tierschutz:"Damit hat die CSU der Agrarlobby ein Wahlgeschenk erster Klasse gemacht"
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Bayerns Staatsregierung will die Veterinärverwaltung aufspalten. Künftig sollen Kontrollen von Bauernhöfen in der Zuständigkeit des Landwirtschaftsministeriums liegen. Experten äußern scharfe Kritik - und befürchten eine Schwächung des Tierschutzes.
Von Christian Sebald
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