Sturm Ylenia:Auch am Freitag könnte Unterricht an bayerischen Schulen ausfallen

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Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rät für Donnerstag vom Aufenthalt im Freien ab. (Foto: dpa)

Der Sturm sorgt für Chaos im Freistaat. Im Nordosten und Osten Bayerns fallen viele Züge aus. Zahlreiche Schulen bleiben geschlossen.

Im Nordosten und Osten Bayerns fallen wegen des Sturms am Donnerstag zahlreiche Züge im Regionalverkehr aus. Betroffen sind zehn Regionalexpress-Linien in Franken und der Oberpfalz, wie die Deutsche Bahn Regio Bayern mitteilte. Züge auf diesen Linien fahren demnach noch in den nächstgrößeren Bahnhof und enden dort vorzeitig.

Konkret geht es um die in Mittel- und Oberfranken verkehrenden Regionalexpresse (RE) 30, 31, 32, 35, 38 und 39. Mit dem RE 33 ist auch der grenzüberschreitende Verkehr ins tschechische Cheb (Eger) betroffen. Außerdem wird der Verkehr auf den Linien RE 40, 41 und 47 eingestellt, die zwischen Nürnberg und der Oberpfalz verkehren.

Beeinträchtigungen wegen Gegenständen oder Bäumen auf der Strecke gibt es laut Bahn auch etwa bei der Münchner S-Bahn, zwischen Fürth und Cadolzburg, zwischen Nürnberg Nordost und Gräfenberg oder zwischen Coburg und Sonneberg in Thüringen. Der Zugverkehr ist wegen des Sturmtiefs "Ylenia" in weiten Teilen Deutschlands stark eingeschränkt. In mehreren Bundesländern hat die Bahn den Fernverkehr eingestellt. Von Beeinträchtigungen im Fernverkehr in Bayern war zunächst nicht die Rede.

Tausende zweitweise ohne Strom

Das Sturmtief hat in Bayern bei Tausenden Haushalten den Strom ausfallen lassen. Alleine der größte Stromnetzbetreiber des Freistaats, Bayernwerk Netz, verzeichnete 10 000 Betroffene, wie ein Sprecher am Donnerstagmorgen sagte. Meist wurde die Versorgung demnach schnell wieder hergestellt.

Ursache für die Ausfälle seien häufig auf Leitungen gestürzte Bäume. Wie lange es dauere, den Strom wiederherzustellen, hänge vom konkreten Schaden ab. Unter anderem komme es darauf an, ob man die beschädigte Leitung durch veränderte Schaltungen im Netz umgehen könne.

Der Zoo Augsburg und der Tiergarten Nürnberg bleiben am Donnerstag sicherheitshalber geschlossen. Grund für die Schließung in Nürnberg sei die amtliche Warnung des Deutschen Wetterdienstes, teilte die Stadt am Donnerstagmorgen mit. Der Münchner Tierpark Hellabrunn machte zunächst auf. Dort beobachtete man laut einer Sprecherin, ob es in der Stadt noch offizielle Warnungen vor dem Betreten von Parks gebe - das war am Donnerstagmorgen demnach zunächst nicht der Fall.

Die Polizei und Feuerwehr war in ganz Bayern in der Nacht und am Morgen im Einsatz. Der Freistaat blieb von größeren Schäden aber zunächst verschont, wie mehrere Polizeisprecher mitteilten. In Langerringen bei Augsburg knickte ein Strommast um. Zudem wehte in Augsburg eine Photovoltaikanlage von einem Hausdach herunter. Die Schäden waren noch unklar.

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Von Thomas Schmidt

An einigen Orten fuhren Autos über umgestürzte Bäume. Verletzte habe es keine gegeben. In der Oberpfalz wehte ein Trampolin auf eine Straße. Auch Anhänger, Verkehrszeichen und Mülltonnen wurden von dem Sturm umgeweht.

Der Unterricht fällt an vielen Orten aus

Wegen der orkanartigen Böen entfiel in Teilen Frankens und der Oberpfalz am Donnerstag der Unterricht. Das galt für Stadt und Landkreis Coburg, Stadt und Landkreis Hof sowie für die Landkreise Kronach, Kulmbach, Wunsiedel im Fichtelgebirge und Rhön-Grabfeld. Ebenfalls betroffen sind die Stadt Amberg und der umliegende Kreis Amberg-Sulzbach, Bayreuth Stadt und Landkreis, die Kreise Neustadt an der Waldnaab, Schwandorf, Tirschenreuth sowie die Stadt Weiden in der Oberpfalz.

Auch am Freitag könnte Unterricht an bayerischen Schulen ausfallen. "Es kann durchaus sein, dass es morgen auch noch zu Unterrichtsausfällen kommt, wenn es die Wetterlage erfordert", sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Donnerstag.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiterhin vor schweren Sturmböen bis zu 100 Stundenkilometern. In den Kammlagen der Mittelgebirge sowie in den Hochlagen der Alpen kann es orkanartige oder Orkanböen bis 120 km/h, auf hohen Alpengipfeln extreme Orkanböen um 140 km/h geben. In der Nacht zu Freitag soll der Wind schwächer werden.

Das Landratsamt Kronach verwies auf den Deutschen Wetterdienst (DWD), der für Donnerstag vom Aufenthalt im Freien abriet. Wegen möglicher Gefahren auf dem Schulweg gebe es einen witterungsbedingten Unterrichtsausfall.

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