Bildung:Bayerns Studierendenrat lehnt Studiengebühren als „Rückschritt“ ab

Die von der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm vorgebrachte Idee, allgemeine Studiengebühren einzuführen, stößt in Bayern auf breite Ablehnung. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Den ohnehin schon finanziell stark belasteten Studentinnen und Studenten sei dies nicht zumutbar. Die Gebühr gefährde die Chancengleichheit sowie die Attraktivität des Freistaats als Wissenschafts- und Bildungsstandort.

Der Bayerische Landesstudierendenrat hat sich gegen eine Wiedereinführung allgemeiner Studiengebühren an den Hochschulen im Freistaat ausgesprochen. „Die Idee, Bildung durch Gebühren für Studierende zu finanzieren, gefährdet die Chancengleichheit und den freien Zugang zu Bildung“, teilte die Studierendenvertretung aller bayerischen Hochschulen am Dienstag mit. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hatte die Wiedereinführung der 2013 abgeschafften Gebühren ins Gespräch gebracht.

Studiengebühren wären laut Landesstudierendenrat ein „massiver Rückschritt“, denn sie „schaffen Barrieren, die junge Menschen aus einkommensschwachen Familien vom Studium abhalten – mit langfristig fatalen Folgen für unsere Gesellschaft“. Die finanzielle Lage vieler Studentinnen und Studenten sei angesichts stark gestiegener Lebenshaltungskosten ohnehin angespannt. Darüber hinaus würden Studiengebühren auch der Attraktivität Bayerns als Wissenschafts- und Bildungsstandort im Wettbewerb um die besten Köpfe schaden.

Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) hatte der Idee Veronika Grimms, die Mitglied des Sachverständigenrats der Bundesregierung für Wirtschaft ist, bereits am Montag eine klare Absage erteilt. Dem Bayerischen Rundfunk sagte er, er halte gar nichts von Studiengebühren. Es sei eine rein öffentliche Aufgabe, die Hochschulen zu finanzieren. Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer jedoch, wie sie seit 2022 in Bayern möglich sind, befürwortet Blume.

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