Tarifkonflikt:Am Freitag wird erneut im bayerischen Nahverkehr gestreikt

Tarifkonflikt: Auch in der fünften Verhandlungsrunde haben sich die Gewerkschaften und Arbeitgeber nicht auf einen neuen Tarifvertrag im Nahverkehr verständigen können. Am Freitag wird deshalb im bayerischen Nahverkehr gestreikt.

Auch in der fünften Verhandlungsrunde haben sich die Gewerkschaften und Arbeitgeber nicht auf einen neuen Tarifvertrag im Nahverkehr verständigen können. Am Freitag wird deshalb im bayerischen Nahverkehr gestreikt.

(Foto: Bodo Marks/dpa)

Die Gewerkschaft Verdi ruft in mehreren Städten zum ganztägigen Warnstreik auf. S-Bahnen oder Regionalzüge fahren regulär.

Die Gewerkschaft Verdi hat für diesen Freitag einen ganztägigen Nahverkehrs-Warnstreik in München, Nürnberg und weiteren bayerischen Städten angekündigt. In fünf Tarifverhandlungsrunden über höhere Einkommen habe es bislang kein Ergebnis gegeben, teilte Verdi am Mittwoch mit. "Die logische Folge sind diese Warnstreiks", erklärte Verhandlungsführer Sinan Öztürk.

In Nürnberg will das örtliche Verkehrsunternehmen VAG eine "Grundleistung" mit Bussen im Halbstundentakt aufrechterhalten, U-Bahn und Tram werden in Bayerns zweitgrößter Stadt voraussichtlich ebenfalls nicht fahren. Streiken sollen Bus- und Tramfahrerinnen auch in vielen anderen größeren Städten wie Augsburg, Regensburg, Fürth, Landshut, Schweinfurt, Bamberg und Bayreuth. Mit Ausnahme Augsburgs soll überall die Arbeit ganztägig ruhen. In München rechnet die städtische Verkehrsgesellschaft MVG mit großen Auswirkungen: U-Bahnen und Trambahnen stehen voraussichtlich still, ansonsten plant das Unternehmen laut Mitteilung, etwa die Hälfte der Münchner Busse fahren zu lassen.

Der Freitag als Brückentag zwischen Christi Himmelfahrt und dem Wochenende wird traditionell von vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern für einen freien Tag genutzt. Treffen wird die laufende Tarifauseinandersetzung unter anderem Tausende Schülerinnen und Schüler - besonders empfindlich vermutlich diejenigen in den Abschlussklassen der Fach- und Berufsoberschulen, an denen für den Freitag schriftliche Abiturprüfungen angesetzt sind.

In Bayern gilt für den Nahverkehr öffentlicher Unternehmen der Tarifvertrag TV-N, der separat vom sonstigen öffentlichen Dienst oder der Bahn ausgehandelt wird. Züge und S-Bahnen werden am Freitag nicht bestreikt, da der TV-N nicht für die Bahn gilt. Bei den Tarifverhandlungen geht es einerseits um mehr Geld, andererseits aber auch um die Laufzeit. Verdi möchte einen kurzfristigen Tarifvertrag durchsetzen, der nur bis Ende Dezember gilt, um im nächsten Jahr erneut verhandeln zu können. Der Kommunale Arbeitgeberverband Bayern lehnt das strikt ab und will einen bis Ende 2024 geltenden Tarifvertrag abschließen.

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