Süddeutsche Zeitung

Bayern:Staatsregierung will mehr Lehrer ausbilden

  • Für das Lehramt an Grundschulen soll es 700 zusätzliche Studienplätze geben, hat Bayern Kultusminister Bernd Sibler angekündigt.
  • Zudem präsentierte Sibler weitere 164 Stellen für die Digitalisierung an den Schulen, eine verpflichtende Digitalisierungsfortbildung für alle Lehrer und 124 Stellen für die Deutschklassen für Flüchtlingskinder.

Angesichts steigender Geburtenzahlen will die Staatsregierung in den kommenden Jahren mehr Grundschullehrer ausbilden. Für das Lehramt an Grundschulen solle es 700 zusätzliche Studienplätze geben, kündigte Kultusminister Bernd Sibler (CSU) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags an. Dafür stelle man dem Wissenschaftsministerium 65 Stellen zur Verfügung, um die Lehr- und Ausbildungskapazitäten zu verbessern - vor allem in München und Oberbayern, wo die Geburtenzahlen besonders stark gestiegen sind. Zudem könne der Numerus Clausus als Zulassungsbeschränkung für Studienanfänger verringert oder abgeschafft werden.

Aus dem von der Opposition als "Wahlkampfhaushalt" kritisierten Budget präsentierte Sibler weitere 164 Stellen für die Digitalisierung an den Schulen, eine verpflichtende Digitalisierungsfortbildung für alle Lehrer und 124 Stellen für die Deutschklassen, in denen künftig Flüchtlingskinder auf den Regelunterricht vorbereitet werden sollen. Anders als in den Übergangsklassen, für die Bayern sich bisher bundesweit feiern ließ, lernen die Kinder künftig auch nachmittags. Ein Problem bleibt, Personal für all diese Stellen zu finden. Für die Digitalisierung wären mehr IT-Experten an den Schulen nötig. An den Grund-, Mittel-, und Förderschulen fehlen dafür ausgebildete Lehrer. Seit zwei Jahren springen angehende Realschul- und Gymnasiallehrer ein, die sich umqualifizieren. Schulminister Sibler blieb gelassen: Weil die Zahl der Integrationsklassen an den Berufsschulen zurückgeht, könnten einige dieser Lehrer künftig auch in den Deutschklassen arbeiten.

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SZ vom 29.06.2018 / SZ/huy
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