Die Nachfolge von SPD-Landeschef Florian Pronold muss in einer Urwahl entschieden werden. Nach SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen hat nun auch der Münchner Landtagsabgeordnete Florian von Brunn endgültig seine Kandidatur erklärt. Vergangenen Mittwoch hatte er die Partei bereits über entsprechende Überlegungen informiert.
Er sei zuletzt von vielen aus der Partei, aber auch von außerhalb angesprochen worden, dass es nach Pronolds Rücktritt einen kompletten personellen Neuanfang bei der SPD geben müsse, teilte von Brunn am Dienstag in einer Presserklärung mit. Und Kohnen habe nun einmal viele Jahre lang als Generalsekretärin mit Pronold zusammengearbeitet. "Ich halte einen echten personellen Neuanfang in der bayerischen SPD für richtig und notwendig", sagte er. Nach acht Jahren mit Pronold und Kohnen an der Spitze könne ein Wechsel der SPD nur gut tun.
Sein vorrangiges Ziel sei es, die Basis wieder mehr an Diskussionen zu beteiligen. "Das ist der neue Stil, den wir brauchen", findet von Brunn. "Ich weiß, der Landesvorsitz der BayernSPD ist kein Erholungsurlaub." Aber er wolle der Bayern-SPD, die zuletzt auf ein Umfragetief von 14 Prozent gefallen war, wieder zu "neuem Selbstbewusstsein" verhelfen.
Pronold hatte kürzlich angekündigt, sich auf dem Parteitag im Mai nicht mehr zur Wahl zu stellen. Als seine Wunsch-Nachfolgerin - und als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl - schlug er Kohnen vor. Pronolds Vorgehen stieß innerhalb der Partei jedoch auf Missfallen. Auf Vorschlag Kohnens beschloss der SPD-Landesvorstand daraufhin für den Fall, dass es mehrere Bewerber geben sollte, eine Urwahl, an der sich alle SPD-Mitglieder beteiligen können.
Kandidaten können sich noch bis Ende Februar melden. Dann soll es noch vor dem Parteitag im Mai die Urwahl geben. Der Sieger soll dann auf dem Parteitag offiziell als neuer Landesvorsitzender bestätigt werden.