Landwirtschaft:Bayerns Spargelbauern klagen über schlechte Geschäfte

Landwirtschaft: Mit bis zu 20 Prozent weniger Umsatz rechnen manche bayerische Spargelbauern in diesem Jahr.

Mit bis zu 20 Prozent weniger Umsatz rechnen manche bayerische Spargelbauern in diesem Jahr.

(Foto: Friso Gentsch/dpa)

Die Nachfrage sei bislang unterdurchschnittlich, sagen die Erzeuger - und befürchten dahinter eine neue Sparsamkeit.

Die Nachfrage nach bayerischem Spargel ist in diesem Jahr bislang deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Vor allem im Einzelhandel lief es nach Verbandsangaben für die heimischen Spargelbauern im April und Mai nicht so gut. Der Verkauf dürfte insgesamt zehn bis 15 Prozent hinter einem durchschnittlichen Jahr zurückbleiben, sagte Claudia Westner, Vorsitzende des Spargelerzeugerverbands Schrobenhausen.

Das Wetter sei nicht ungünstig gewesen. Aber mangels Nachfrage könnten die Bauern auch nicht die Preise durchsetzen, die sie eigentlich bräuchten. "Momentan geht es ganz gut", das Wetter spiele mit, in der Gastronomie laufe es, sagte Westner. Aber in einer Woche beginnen in Bayern die Pfingstferien, viele Kunden fahren in den Urlaub.

In Franken dürften die Betriebe zwischen zehn und 20 Prozent weniger Spargel verkauft haben, sagte Miriam Adel, Vorsitzende des Spargel-Erzeugerverbands Franken. Vor allem der Absatz im Einzelhandel sei zurückgegangen. Wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten seien die Leute offenbar sparsamer - Spargel sei immerhin das teuerste einheimische Gemüse.

Der Saisonstart im März war ungewöhnlich früh

Zum Saisonstart im März lagen die Preise über Vorjahresniveau, aber dann gaben sie nach und sanken zum Teil sogar darunter. Gut für die Verbraucher, schlecht für die Spargelbauern - die nach zwei Jahren mit Corona-Beschränkungen für Erntehelfer und Gastronomie nun auch mit einem starken Anstieg der Betriebskosten durch Energiepreise und Mindestlöhne rechnen.

Zum ungewöhnlich frühen Saisonstart im März waren sie noch optimistisch gewesen: "Wir waren super vorbereitet, das Wetter günstig, die Helfer da", sagte Adel. Schon Ende März wurden die ersten Stangen geerntet. Im April wurde es dann plötzlich kühler, in Schrobenhausen lag Schnee - das bremste nicht nur den Spargel, sondern auch den Appetit der Verbraucher.

Auf den Feldern mit den frühen Spargelsorten ist die Ernte schon abgeschlossen, auf anderen läuft sie noch vier Wochen. Am 24. Juni ist die Saison in Bayern für dieses Jahr vorbei.

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