Schülerzeitungen in Bayern:Einbruchssicher

Schülerzeitungen in Bayern: Was, gehackt? Als Ziel digitaler Attacken sind Online-Schülerzeitungen vielleicht nicht so interessant wie Firmen. Auf Schutzmaßnahmen sollten die Redaktionen trotzdem nicht verzichten.

Was, gehackt? Als Ziel digitaler Attacken sind Online-Schülerzeitungen vielleicht nicht so interessant wie Firmen. Auf Schutzmaßnahmen sollten die Redaktionen trotzdem nicht verzichten.

(Foto: IMAGO/Frank Peters/IMAGO/Shotshop)

Sogar große Firmen fürchten Hackerangriffe. Digitale Schülerzeitungen können sich mit einfachen Mitteln schützen.

Von Maximilian Gerl

Es ist wahrscheinlich das Horrorszenario: Plötzlich geht nichts mehr. Die eigene Seite? Gehackt! Das passiert Firmen, Organisationen und Privatpersonen immer häufiger. Schülerzeitungen gehören zwar (soweit man weiß) nicht zu den bevorzugten Zielen, trotzdem wurden einzelne schon lahm gelegt. Angesichts der Flut an Phishing-Mails da draußen kann man sich ohnehin nie ganz sicher sein, nicht als Beiwerk quasi mitabgefischt zu werden.

Zum Glück lässt sich manchem Angriff mit einfachen Tricks begegnen. Welche davon praktikabel sind, wird allerdings in jeder Redaktion ein wenig anders aussehen. Manche parken zum Beispiel ihre Online-Zeitung auf der Schulwebsite - und müssen sich vor allem auf die Fähigkeiten ihrer Schul-Admins verlassen. Andere hosten ihre Website selber. Das bietet mehr Freiheiten, bringt aber auch mehr Pflichten mit sich: etwa regelmäßig Updates zu fahren und Zertifikate auf Gültigkeit zu prüfen.

Das klingt banal, ist es aber nicht. Veraltete Software ist eines der größten Einfallstore für Angreifer und Viren. Und laut eines Info-Blogs des Anbieters Host Europe gelten drei von vier WordPress-Installationen als überaltert. WordPress, aber auch andere Open-Source-Systeme bieten deshalb inzwischen automatisierte Updates an. Zusätzlichen Schutz versprechen diverse Plug-ins, die wahlweise Spam blocken oder die Website gegenüber Angreifern verschleiern. Allerdings sind die besseren unter ihnen häufig kostenpflichtig. Sicherheit ist also auch immer eine Abwägungsfrage - und nie zu 100 Prozent erreichbar. Aber man kann es Angreifern schwerer machen, sodass sie bestenfalls die Lust verlieren.

Auch die beliebten Gästebücher und Kontaktformulare sind eine potenzielle Gefahrenquelle. Hacker nutzen sie gerne, um an Adressen zu kommen. Eine Möglichkeit ist hier das Vorschalten kleiner Captcha-Rätsel. Das können Bilderserien sein, in denen alle Autos markiert werden müssen, oder abzutippenden Zahlenkolonnen. Für User mitunter nervig, für Spam Bots dagegen ein Graus.

Und was, wenn trotz aller Vorsicht am Ende nichts mehr geht? Hilfreich - und nervenschonend - sind dann Sicherungskopien. Back-ups von Systemdateien und Datenbanken bringen die Zeitung im schlimmsten aller Fälle schneller zurück ins Netz. Das bedeutet zwar immer noch ausreichend Mehrarbeit, weil zum Beispiel Artikel, die nach dem letzten Sicherungsdatum entstanden sind, neu angelegt werden müssen. Aber immerhin ist das große Ganze gerettet.

Online-Hilfe

Immer mehr Schülerzeitungen haben in den vergangenen Jahren komplett den Sprung ins Netz gewagt oder publizieren neben dem Print-Magazin auch noch online ihre Texte. Wie das gelingen kann, zeigt ein E-Book des Kultusministeriums. Es beleuchtet Marketing, Medienrecht und Textgattungen - und gibt allen, die Text und Bild auch noch eigene Videos hinzufügen möchten, konkrete Drehanleitungen an die Hand. Mehr Infos gibt es unter schuelerzeitung.bayern.de/schuelerzeitung-online.

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